Welch' ein propperer Lichtblick im schwarzen Orchester-Outfit: Heidi Loos im roten Kleinmädchen-Kleid mit weißen Pünktchen mischte die schwarz gekleideten Musiker des Symphonischen Blasorchesters (SBN) beim Frühjahrskonzert in der “TriBühne“ so richtig auf.

Norderstedt. Auch ihr klarer, hoher und kraftvoller Sopran begeisterte, als sie keck "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll sang und bestens verständlich erzählte.

"Unsere Sängerin hat uns unsere Schießbudenfigur Christian Grahn beschert, der ist mit ihr verlobt, und ihr gemeinsamer Sohn Moritz ist gerade ein Jahr alt geworden", sagte Moderator Daniel Frühwirth und verriet damit auch gleich den Spitznamen der Schlagwerker. Der Klarinettist des SBN führte in launig trockener Art durchs Programm.

Mit "Alice" fanden die mehr als 60 Musikerinnen und Musiker auch zu einem Klangkörper zusammen und spielten mit- und nicht nebeneinander. Die ersten beiden Stücke kamen etwas uninspiriert, gleichwohl mit gut gesetzten Effekten und technisch in gewohnter SBN-Qualität.

Mit "Alice" ließ das Orchester unter der Leitung des Vollprofis Bernhard Volk Schmetterlinge tanzen, entführte das Publikum, darunter Norderstedter Polit-Promis, zum Schloss der bösen Königin und ins Gefängnis. Auch "Gullivers Reisen" kam in malerischer Erzählweise. In "Der Zauberlehrling" steigerten die Musiker mit innerer Magie die Dramatik des unheilvollen Hexentanzes des Besens.

Mit "Miss Saigon" indes wurde es richtig laut in der "TriBühne". Zu der starken Musik aus mehr als 60 Blasinstrumenten, Schlagwerk und Percussions ließ das SBN noch krachend den Fluglärm eines Hubschraubers durch den Saal knattern - ein wahrlich ohrenbetäubender Lärm.

In dieser schmerzhaften Lautstärke spielte das SBN auch "Batman" von Dany Eifman & Prince. Weniger ist auch bei der Lautstärke mehr, besonders beim einem nahezu dreistündigen Bläserkonzert.