Angst vor Repressalien

"Katerstimmung im Tierschutzverein" - NZ vom 10./11. April

Ich war langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin in dem Tierschutzverein und bin aus dem Verein ausgetreten, da Sylvia Rückert mir mit Rauswurf drohte, wenn ich weiter meine Kritik am Vorstandsverhalten äußere. So einer Person bezahle ich nicht das Gehalt, und Tieren kann ich auch woanders helfen.

Zu ihrem Bericht: Zum einen hat Sylvia Rückert das erhöhte Gehalt scheinbar schon seit Langem bezogen, es ist jetzt also erst offiziell geworden. Das macht die Sache nicht besser. Alle vorigen Tierheimleitungen haben wesentlich weniger verdient, hatten dafür aber kompetenteres Wissen und waren häufiger im Tierheim anzutreffen. Zudem kann ich die Aussage im Kommentar, dass Sylvia Rückert bei ihren Mitarbeitern beliebt ist, nicht teilen. Nach Aussage einiger Mitglieder, mit denen ich noch Kontakt habe, sind es nur noch wenige, die ihre Arbeitsweise gut heißen. Und es ist klar, das sie der Meinung ist, dass sie sich nichts vorzuwerfen hat, da ihr nach meiner Erfahrung jegliche Selbstkritik fehlt.

Wenn in einer Versammlung die Mitarbeiter, aus Angst vor Repressalien, nicht das wählen können, was sie gerne würden, ist es schon sehr bedenklich.

Martina Rex, Norderstedt

Bitte keine Modernität

"Eine Kandidatin der neuen Generation" - NZ vom 12. April

Bitte nicht für Norderstedt! Die Kandidatin von SPD und GALIN möchte, wie sie beim Frühstück der Norderstedter Zeitung verlauten ließ, der Stadt einen "Modernen Impuls" geben. Das erinnert mich stark an unseren früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der dem ganzen Land "Modernität" verordnete und deren Folgen so gravierend sind, dass die eigene Partei nun alles daran setzt, das Schlimmste zu korrigieren. Nein, Solidität hat sich meiner Meinung nach in Norderstedt bewährt!

Was die Verwunderung über ein fehlendes Nachnutzungskonzept des Stadtparks angeht, sollte sich diese eigentlich in Grenzen halten. War es doch die eigene Partei, die sich vehement gegen die Wasserski-Anlage gewehrt und sie schließlich verhindert hat. Damit fehlt das wirtschaftliche Fundament, auf dem sich alles andere (beispielsweise eine Dauergastronomie) mühelos hätte aufbauen lassen. Wirtschaftliches Denken ist aber nun einmal nicht jedermanns Sache!

Bruno Lorenzen, Norderstedt

Zeitnahe Lösung

"Hier kommt jetzt eine Ampel hin" - NZ vom 8. April

Als tägliche Betroffene dieses Schildbürgerstreiches folgender Vorschlag: Wiederherstellung der Rechtsabbiegespur, und der Fahrradweg wird zurück versetzt, wie es zum Beispiel bei der Moorbektwiete/Ulzburger Straße seit Jahren bestens funktioniert. Somit überqueren die Fahrradfahrer sicher die Waldstraße, und die Autofahrer (Links- und Rechtsabbieger) biegen zügig auf die Ulzburger Straße ab, sodass keine Staus entstehen. Kosten und Aufwand betragen sicher nur einen Bruchteil einer Ampelanlage, und es ist zeitnah umsetzbar.

Brigitte Meyer, Norderstedt

Eine eigenartige Stadt

"Das ewige Gewimmer" - Leserbrief in der NZ vom 10./11. April, und "Als die Flüchtlinge nach Norderstedt kamen" - NZ vom 27. März

Freundliches und hilfsbereites Verhalten haben nicht unbedingt mit einem Gefühl regionaler Zugehörigkeit zu tun. Mein Schwerpunkt aber liegt vielmehr darin, wie sich Menschen einer Region sich landsmannschaftlicher Zugehörigkeit bewusst sind. Erst darauf wächst meiner Meinung nach auch ein kommunales Zusammengehörigkeitsgefühl.

Norderstedt ist eben eine eigenartige junge Stadt, entstanden direkt am Rande einer Metropole, mit eigenartiger Zusammensetzung seiner Einwohnerschaft. Eben das sollte kein Kommunalpolitiker aus dem Auge verlieren, dem es um die Entwicklung eines Wir-Gefühls seiner Bürger geht. Natürlich kann er nicht selbst Flüchtlinge, Migranten und Häuslebauer integrativ und in quasi-sozialpädagogischer Art an die Hand nehmen, das ist Quatsch. Aber er sollte zumindest bewusst Rahmenbedingungen schaffen helfen, die imstande sind, Gemeinschaftsbewusstsein zu fördern.

Selbst Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote bemerkte vor Kurzem, dass Norderstedt keinen eigentlichen Stadtkern hat, wo sich Norderstedter gerne treffen.

Ach ja, und wie grüßt man/frau sich in Norderstedt? In Süddeutschland grüßt man sich bekanntlich mit "Grüß Gott", die Friesen, also auch Schleswig-Holsteiner, grüßen sich mit "Moin" und "Moin, moin". Der Norderstedter sagt durchweg den Allerweltsgruß "Hallo". Da schwingt überhaupt nichts mit an landsmannschaftlicher Identität.

Werner Meier, Norderstedt

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