Palette mit Steinen drückte den Mann gegen eine Wand, die nachgab. Freiwillige Feuerwehr setzte Drehleiterfahrzeug ein.

Norderstedt. Norderstedter Feuerwehrleute haben gestern buchstäblich einen Mann aus höchster Not gerettet. Mit Hilfe einer Drehleiter hoben sie einen schwer verletzten Arbeiter von einer Baustelle. Der 41-Jährige lag nach einem Betriebsunfall am Rotdornweg in zwölf Meter Höhe auf einem Rohbau, zu dem nur Leitern hinaufführten.

Die Rettungsleitstelle löste nach einem Notruf der Baufirma um 12.26 Uhr Alarm aus. "Zunächst war die Lage völlig unklar", berichtet der stellvertretende Gemeindewehrführer Frank Groß. Die Anrufer hatten eine umgestürzte Mauer gemeldet. Ob eine oder mehrere Personen verschüttet waren, stand zunächst nicht fest. Notarzt, Rettungswagen und die Freiwilligen Feuerwehren aus Garstedt und Harksheide rückten aus.

Groß traf zuerst an der Unglückstelle ein und konnte schnell klären, dass nur ein Mann verletzt worden war. Der Verletzte saß auf dem Rohbau und war ansprechbar. Ein Notarztteam übernahm dort die Erstversorgung.

In ersten Gesprächen mit den Kollegen des 41-Jährigen klärte sich schnell, wie es zu dem Unglück gekommen war. Der Mitarbeiter der Baufirma Preuße war auf dem Dach von einer 400 Kilo schweren Ladung Steinen erfasst worden. Das Baumaterial war auf einer Palette gestapelt und sollte mit einem Kran auf dem Gebäude abgesetzt werden. Eine starke Windböe sorgte offenbar dafür, dass die Steine seitlich in Bewegung gerieten und den Arbeiter am Kopf trafen. Er wurde gegen eine Wand gedrückt, die dabei nachgab.

Nachdem das Notarztteam den Arbeiter 20 Minuten versorgt hatte, traf die Einsatzleitung die Entscheidung, den Mann per Drehleiter zu retten. Feuerwehrleute befestigten am Tragekorb des Garstedter Drehleiterfahrzeugs eine Spezialtrage, die nach oben gefahren wurde. Auf der Trage lag eine Vakuummatratze, die einen besonders schonenden Transport bei Rückenverletzungen sicherstellen soll. Rettungsassistenten und Feuerwehrleuten hoben den Arbeiter gemeinsam auf die Trage, dann wurde er auf den Boden zum Rettungswagen gesenkt.

Notarzt und Rettungsassistenten des KBA fuhren den 41-Jährigen zum Hamburger Krankenhaus Heidberg. Offenbar hatte sich der Mann erhebliche Gesichtsverletzungen zugezogen.

Die Ermittlungen zur Unglücksursache übernimmt die Bau-Berufsgenossenschaft. "Wir gehen davon aus, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden", sagt Axel Trennt von der Firma Plambeck, die am Rotdornweg von Preuße-Bau drei Mehrfamilienhäuser bauen lässt.