In der Gesamtwertung siegte im SVHU-Sportland der Kniffler Christian Carstensen.

Henstedt-Ulzburg. Christian Carstensen ist der Kniffelkönig unter den Bürgermeisterkandidaten - ob das aber tatsächlich reicht, Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg zu werden? Immerhin lächelte der SPD-Kandidat verschmitzt über seinen Erfolg beim Bürgermeister-Fitnesstest im Sportland des SV Henstedt-Ulzburg und freute sich. Schließlich hatte er seine Mitbewerber um Längen geschlagen.

Ganz ernst gemeint war der Fitnesstest des SV Henstedt-Ulzburg natürlich nicht. Aber im Zuge der bierernsten Materialschlacht und der unendlichen Diskussionsrunden in diesen Wochen war es eine nette kleine Wahlkampfabwechslung, die eigentlich mehr Zuschauer verdient hätte. So saßen die üblichen Partei-Claqueure im Publikum - aber die hatten ihren Spaß.

Kein Bürgermeister muss natürlich wirklich gut mit dem Tischtennisschläger umgehen können. Und niemand erwartet ernsthaft, dass der Verwaltungschef beim Bogenschießen tatsächlich ins goldene Ziel trifft. Schaden aber kann es auch nicht. Etwas anderes ist es natürlich, wenn die SVHU-Vorsitzende Nadine Lange fragt, welche Sparten der Verein aufzuweisen hat oder welches Maskottchen die Handballer haben. Und wie viele Gemeindevertreter mögen Mitglied im SV Henstedt-Ulzburg sein? Das waren schon knifflige Fragen, die von den Kandidaten nebenbei beantwortet werden mussten.

Die Talente waren unterschiedlich verteilt. Tischtennisspielen, Torwandschießen, mit dem Ball Slalom laufen und Bogenschießen - nicht alle Kandidaten machten eine sportliche Figur. Einer landete sogar auf dem Hosenboden, und so mancher Pfeil verendete beim Bogenschießen auf halber Strecke.

Den sportlichen Parcours absolvierte CDU-Kandidat Torsten Thormählen am besten, aber beim Zocken versagte er kläglich - ob das ein Hinweis auf den Umgang mit den Gemeindefinanzen ist? Vermutlich nicht. Nach der Kniffelrunde fand sich der Norderstedter Stadtrat plötzlich auf dem letzten Platz wieder. Der SPD-Kandidat Christian Carstensen gewann nicht nur die abschließende Kniffelrunden, sondern auch den gesamten Fitnesstest im Sportland. Zweite wurden die WHU-Bürgermeisterkandidatin Karin Honerlah, dritter der unabhängige Bewerber Jens Iversen, vierter der FDP-Kandidat Klaus-Peter Schroeder. Sie alle nahmen das Ergebnis mit Gelassenheit auf und stellten abschließend ihre sportpolitischen Ziele für die Gemeinde vor.

Großes Interesse am Wahlkampf zeigt übrigens Alt-Bürgermeister Volker Dornquast, dessen plötzlicher Amtsantritt als Staatssekretär im Innenministerium vor fünf Monaten der Ausgangspunkt für die Bürgermeisterwahl ist: Er war schon Zuschauer bei der ersten Kandidaten-Talkrunde in der Realschule Rhen am vergangenen Mittwoch, gestern beobachtete er das sportliche Treiben der Bewerber mit großem Vergnügen.