Der Reflex trägt schon klassische Züge. Bekommt man ein Problem nicht in den Griff, müssen neue Gesetze her.

Seitdem die Angriffe auf die Polizei sprunghaft zunehmen, wird immer öfter der Ruf laut, die Täter mit härteren Sanktionen zu bestrafen. Tatsächlich müssen Politik und Gesellschaft eine Diskussion führen, ob eine Attacke gegen Vertreter des Staates rechtlich anders einzuordnen ist als andere Straftaten. Allzu häufig wird vergessen, dass der Staat das Gewaltmonopol hat und auch durchsetzen muss. Daher darf er seine Autorität nicht in Frage stellen lassen. Doch wer glaubt, harte Strafen könnten betrunkene Randalierer davon abhalten, sich gegen eine Festnahme zu wehren, der irrt. Wer benebelt einen Polizisten angreift, denkt in der Regel nicht an die Konsequenzen. Eine Verschärfung der Gesetze wäre daher allenfalls ein längst fälliges Signal, dass der Staat die Attacken auf Polizisten ernster nimmt.