Norderstedts Amateurtheater, Chöre, Kunst- und Kulturvereine bieten allen Generationen ein buntes Bühnenleben.

Norderstedt. "Wir kommen!" riefen drei helle Stimmen aus den dunklen Reihen des Festsaals am Falkenberg, und drei Mädchen mit quietschfarbenen Haaren sprangen auf die Bühne. Gabriele Richter, Leiterin des Kulturbüros und mit ihrer Kollegin Katja Clausen Organisatorin des Kulturträgerabends "Bühne frei!", hatte nach einem Leerlauf-Füller gefragt. Berit Koch, Wiebke Krohn und Marion Buchholz vom Amateurtheater Life, das noch mit einer Szene aus "Spooky" glänzte, brachten spontan eine Persiflage auf die böse Technik. Denn der Grund für die unfreiwillige Pause war das Versagen des Beamers.

Das Nachsehen hatten der Kulturträger "Eine Welt für alle", der Förderverein des Feuerwehrmuseums, Der Verein "Friendship Force" und der Heimatbund Norderstedt, die ihre Arbeit mit Filmen vorstellen wollten. Nur dank vieler Versuche gelang es später, die Filme zu zeigen.

Als Überraschungsgast kam ein Waldgeist zu "Bühne frei". Birk, eines der drei Maskottchen der Landesgartenschau 2011, besuchte den Kulturträger "Chaverim - Freundschaft mit Israel", der am Stand im Festsaal-Foyer von der Tangstedter Gärtnerei Jenkel gespendete Primeln für den Norderstedt-Wald verkaufte und 232 Euro einnehmen konnte. Auf der Bühne erinnerte Kulturpreisträgerin Christa Heise-Batt für "Chaverim" mit der Lesung von drei humorvollen Geschichten an den jüdischen Schriftsteller Gabriel Laub. Eine Lesung gab auch Ilse Becker für den Kulturverein "Malimu".

Viel Beifall erhielt die Tanzgruppe "Sjurpris" des Vereins "Norderstedter Ost-West-Integration" (Nowi) für ihre schicken Kostüme und Tänze. Die Kroatische Kulturgesellschaft holte sich mit der Jugendtanzgruppe "Napredok" Unterstützung aus Hamburg. In malerischen Trachten zeigte "Napredok" Folklore.

Fesch im Outfit, flott in den Rhythmen eröffnete der Spielmannszug TuRa Harksheide den Abend. Die jungen Musikanten passten die Lautstärke dem Spielort an. Das hätte den doch eher martialischen Auftritt der "Twinkle Stars" auch angenehmer gemacht.

Eröffnet wurde der Abend von Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, der die Leistungen der Kulturträger für die Stadt Norderstedt lobte. 2600 Mitglieder würden sich in den Kulturvereinen engagieren. Ehrenamtlich. Die Kulturvereine indes haben diejenigen im Publikum vermisst, die über städtische Förderung und Finanzen entscheiden, denn aus Norderstedts Politik wurden lediglich Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, Maren Plaschnick (GALiN, Kulturausschuss-Vorsitzende), Fritz-Jürgen Stockmann, Uwe Matthes, Sabine Fahl (alle CDU), Marlis Krogmann, Gabriele Heyer (FDP) und Emil Stender (SPD) gesehen.