Der kaufmännische Angestellte rechnet sich gute Chancen gegen seine Mitbewerber aus.

Henstedt-Ulzburg. Viele kennen seinen Namen, weil er sich schon seit Jahren zu Wort meldet. Aber längst nicht allen ist sein Gesicht bekannt - das wird sich bald ändern: Jens Iversen (49) will Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg werden. Der frühere Vorsitzende des Kreis- und Landesschulelternbeirates der Realschulen möchte in seinem Wohnort an der Spitze marschieren und Nachfolger von Volker Dornquast werden.

Damit ist das Rennen um den Bürgermeisterposten noch spannender geworden: Am 8. März läuft die Bewerbungsfrist ab, und bereits jetzt haben sich fünf ernstzunehmende Bewerber gemeldet. Einen sechsten soll es geben, aber der Mann aus Nordrhein-Westfalen hat offenbar kein rechtes Interesse mehr. Er soll seine Bewerbung zurückgezogen haben, aber das wird im Rathaus derzeit noch nicht bestätigt. Mit Jens Iversen bewerben sich Torsten Thormählen aus Ellerau (Kandidat der CDU), Christian Carstensen aus Hamburg (Kandidat der SPD), Karin Honerlah aus Henstedt-Ulzburg (Kandidatin der WHU) und Klaus-Peter Schroeder aus Norderstedt (Kandidat der FDP).

Iversen rechnet sich gegen die Mitbewerber gute Chancen aus - gerade wegen seiner Neutralität. Er ist kein Parteipolitiker, kennt sich nach eigenen Angaben in der politischen Arbeit im Ort aber gut aus. "Als Elternvertreter bin ich bewusst keiner Partei beigetreten", sagt Jens Iversen, der mit Ehefrau Andrea und den beiden Söhnen Oliver (20) und Henry (17) seit 1996 in Henstedt-Ulzburg wohnt. Mit ausschlaggebend für seine Bewerbung waren die Namen zweier anderer Kandidaten: "Karin Honerlah oder Torsten Thormählen täten Henstedt-Ulzburg als Bürgermeister nicht gut, weil es dann so weitergehen würde wie in den letzten zwei Jahren." Der ewige Streit und die öffentlich zur Schau getragene Missachtung untereinander würden seiner Ansicht nach weitergehen.

Als Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg würde Jens Iversen alles daran setzen, um die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Patentlösungen hat er nicht, aber einen Vorschlag: Verkehrskreisel, zum Beispiel an der Hamburger Straße in Höhe Maurepasstraße, könnten seiner Ansicht nach helfen, den Verkehr flüssiger zu machen. Beim Bau eines möglichen City Centers Ulzburg dürfe die Gemeinde das Heft nicht aus der Hand geben. Ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Geschäfte sei nötig, um die heimische Wirtschaft zu stärken.

Als Hamburger Niederlassungs- und Vertriebsleiter eines Sanitär- und Heizungsgroßhandels ist Jens Iversen natürlich kein Fachmann im Verwalten einer großen Gemeinde, aber das schreckt ihn nicht ab. Im Gegenteil: Seiner Ansicht nach kann eine neue Sicht auf die Dinge in vielen Fällen gut sein. "Außerdem gibt es eine funktionierende Gemeindeverwaltung, auf die ich mich stützen könnte."

Jens Iversen will Plakate kleben und Bürgersprechstunden anbieten, um sein "sportliches Ziel" zu erreichen: 51 Prozent im ersten Wahlgang. "Ein solches Ergebnis halte ich für möglich."