Die CDU-Fraktion im Segeberger Kreistag schlägt gegenüber Landrätin Jutta Hartwieg wieder einen versöhnlicheren Ton an.

Kreis Segeberg. Nachdem die Chefin der Kreisverwaltung ihren Widerspruch gegen den Haushalt 2010 zurückgenommen und gleichzeitig Einsparungs- und Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt hat, lenkt die CDU ein und sieht sich in ihrer kritischen Haltung bestätigt.

Das vorgelegte Kompromissangebot der Landrätin betrachtet CDU-Fraktionschef Gottlieb Dingeldein als "Schritt in Richtung CDU-Sparkurs". Denn die von Jutta Hartwieg ursprünglich geforderten weit höheren Mehrausgaben wären seiner Ansicht nach der Einstieg in eine Erhöhung der Kreisumlage gewesen. "Und die hätte von Städten und Gemeinden aufgebracht werden müssen, die selbst kaum noch einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können."

Dingeldein kündigt an, mit der Landrätin im "kritischen Dialog" zu verbleiben. Das entspreche auch dem Umgang mir ihrem Vorgänger Georg Gorrissen. Es sei eine wichtige, gesetzlich vorgegebene Aufgabe des Kreistages, die Verwaltung zu kontrollieren. Und dieser Pflicht sei die CDU "erfolgreich" nachgekommen.

Künftig erwartet die CDU nach Angaben Dingeldeins, dass der Kreispräsident als oberster Repräsentant des Kreises die Fraktionsvorsitzenden zum Gespräch einlädt, wenn es die Sachlage erfordert. "Einer mit einer Drohung und populistischen Presseankündigung verbundenen Gesprächsaufforderung durch die Chefin der Kreisverwaltung wird die CDU-Fraktion auch in Zukunft nicht folgen."

Gemeinsam mit der FDP-Fraktion bringt die CDU zur nächsten Sitzung des Hauptausschusses den Antrag auf Anhebung des Haushaltsansatzes für Personalkosten (26 Millionen Euro) um 200 000 Euro als überplanmäßige Personalaufwendung. Die Landrätin wird aufgefordert, bis 2013 alle Möglichkeiten eines Personalabbaus auszuschöpfen.