Mittel für Freiwilliges Ökologisches Jahr sollen gekürzt werden. In vielen schleswig-holsteinischen Einrichtungen rund um Natur- und Umweltschutz sind die jungen Frauen und Männer unverzichtbar.

Eekholt/Kiel. Im Wildpark Eekholt wie in vielen anderen schleswig-holsteinischen Einrichtungen rund um Natur- und Umweltschutz sind sie unverzichtbarer Teil der Mannschaft: junge Frauen und Männer, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren. Bereits seit 1991, als das FÖJ erstmals als Modellprojekt in Schleswig-Holstein angeboten wurde, sind freiwillige Umweltaktivisten in der Naturerlebnisstätte des Kreises Segeberg tätig. Nunmehr aber will die Kieler Landesregierung die Landesmittel für die bis dato 150 FÖJ-Plätze zwischen Sylt und Ratzeburg erheblich kürzen. Dagegen regt sich nicht nur in Eekholt erheblicher Widerstand, wo sich nunmehr die Landtagsabgeordnete Ines Strehlau von den Grünen über die Arbeit der derzeit drei FÖJler in den Bereichen Tierpflege und Umweltbildung informierte.

Die Landespolitikerin zeigte sich mit Wolf von Schenck, dem Geschäftsführer des Wildparks, darin einig, dass die FÖJ-Teilnehmer "aus gesellschaftlicher Sicht einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Natur und für die Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten". Nach den Worten von Ines Strehlau wird bereits seit 2007 vom Land beim FÖJ gekürzt. Die 150 landesweiten Plätze werden zum allergrößten Teil aus Landes- und Bundesmitteln finanziert. Von ursprünglich 1,6 Millionen Euro per anno, so Ines Strehlau, seien die Zuwendungen auf jetzige 1,24 Millionen Euro gekürzt worden. Die von der Landesregierung angekündigte Einsparung von weiteren 400 000 Euro pro Jahr bedeute einen Rückgang der Landesförderung um gut 50 Prozent gegenüber 2006.

Die Grünen fordern die Landesregierung dazu auf, "die 150 FÖJ-Plätze im Land dauerhaft finanziell zu sichern, damit Einsatzstellen und Bewerber Planungssicherheit bekommen. Fazit von Ines Strehlau: "Diese jungen Leute arbeiten freiwillig und ehrenamtlich für das Gemeinwohl in einer Zeit, in der alle Welt den Mangel an Einsatzbereitschaft und Engagement der jungen Generation beklagt."

Für das Land bezeichnet Umweltstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius die Kürzungen der Landesförderung auf Bundesniveau als "verantwortbar". Heute zahle das Land für jeden FÖJ-Platz rund 690 Euro pro Jahr. Sowohl die Summe wie der Zahl der Plätze sei im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. Dagegen seien die Eigenanteile der FÖJ-Träger verhältnismäßig gering.

Wie Ernst-Wilhelm Rabius weiter ausführte, wird die Landesförderung am Ende auf 444 Euro pro Platz reduziert. Das Land aber wolle "im Einvernehmen mit den FÖJ-Trägern" versuchen, die Zahl der 150 Plätze zu halten. Der Eigenanteil der Träger müsse erhöht, Unternehmen als Sponsoren gewonnen worden. Auch die FÖJler selbst sollen empfindliche Kürzungen hinnehmen: Die Zahlung von Taschengeld, Unterkunft und Verpflegung, für die momentan noch 416 Euro Zuschuss gezahlt werden, sollen in Zukunft nur noch 235 Euro monatlich betragen. Der Umweltstaatssekretär warnte davor, "das FÖJ in Schleswig-Holstein anlässlich von politischen Auseinandersetzungen schlecht zu reden".