Landräte haben darüber eine Vereinbarung getroffen, die allerdings noch vom Hauptausschuss des Kreistages abgesegnet werden muss.

Kreis Segeberg. Wirtschaftsförderung betreibt der Kreis Pinneberg künftig wieder allein. Einstimmig hat der Kreistag während seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dem Kreis Segeberg und der Raiffeisenbank Bad Bramstedt/Henstedt-Ulzburg die Anteile an der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP abzukaufen. Der Kaufpreis beträgt dafür insgesamt rund 40 000 Euro. "Die Kreise Pinneberg und Segeberg gehen jetzt wieder getrennte Wege", sagte Landrat Wolfgang Grimme.

Für das laufende Jahr allerdings würde die WEP noch einige Dienstleistungen für den Nachbarkreis übernehmen. So habe der Nachbarkreis ein Jahr lang Zeit, seine Wirtschaftsförderung neu zu regeln, sagte Grimme. Dafür will Segeberg aber nicht mehr wie bisher 200 000 Euro an die WEP bezahlen. Landrat Grimme hat darüber nun eine Vereinbarung mit seiner Amtskollegin Jutta Hartwieg getroffen, die allerdings noch nicht vom Hauptausschuss des Kreistages Segeberg abgesegnet wurde, wie ein Sprecher der dortigen Kreisverwaltung mitteilte. "Noch sind also die Anteile nicht verkauft worden", sagte Herbert Schütt. Grundsätzlich aber habe der Kreistag Segeberg erst im November vorigen Jahres den Verkauf der Anteile beschlossen.

Der Kreis Segeberg war seit 2001 wie der Kreis Pinneberg mit 28,5 Prozent an der WEP beteiligt. Die restlichen Anteile gehörten Kreditinstituten und Privatunternehmen. Seit 2006 habe der Kreis Pinneberg aber sechs Anteile zurück erworben, teilt WEP-Geschäftsführer Harald G. Schroers mit. Mit den beiden Anteilen aus dem Kreis Segeberg würde der Kreis Pinneberg künftig 90,5 Prozent an der WEP halten, 9,5 Prozent behalte die Sparkasse Südholstein.

Der Ausstieg des Nachbarkreises Segeberg gestaltete sich etwas schwierig. Zwei Notartermine für den bereits ausgehandelten Auflösungsvertrag ließ er bereits 2008 platzen. Und auch die Ausstiegsfrist, die der Pinneberger Kreistag Segeberg bis zum Sommer 2009 gewährte, ließ er verstreichen. Schroers bietet der Nachbarkommune aber weiter an, "auf jeden Fall die Projekte weiterzuführen, solange der Kreis Segeberg eine eigene Lösung hat." Der WEP-Chef geht davon aus, dass der Kreis Pinneberg seinen jährlichen Zuschuss von 200 000 Euro im Jahr für die Wirtschaftsförderung nicht erhöhen muss. Ein großer Teil der Projekte der WEP wie die Gründungsberatung, der Technologie-Transfer, oder kommunale Fördermittel, laufe kreisübergreifend und werde auch künftig zusätzliche Einnahmen akquirieren. "Die WEP ist erfolgreicher denn je. Wir haben enorme Ansiedlungserfolge."