Alle Schüler aus Norderstedt und aus dem übrigen Kreisgebiet konnten zu Hause bleiben. Informationen über den Zustand der Straßen gibt es am Bürgertelefon unter Tel. 04551/898 80.

Kreis Segeberg. Kraftfahrer Jürgen Jeske aus Bimöhlen bekommt die Auswirkungen des Schneesturms auf der Wakendorfer Straße zu spüren. Er ist Sonntagmittag mit einem Lkw unterwegs, um bei den umliegenden Bauernhöfen die Milch abzuholen, als seine Fahrt zwischen dem Tangstedter Ortsteil Wilstedt und Wakendorf II jäh in einer Schneewehe endet. Vor ihm kommt ein Pkw ins Rutschen, Jeske tritt auf die Bremse, der Lkw stellt sich quer - und nichts geht mehr. Per Handy alarmiert er einen Landwirt, der schließlich mit einem Trecker kommt und den Milchtankwagen aus der Schneewehe herauszieht. So wie Jürgen Jeske ist es gestern vielen Autofahrern im Kreis Segeberg gegangen. Während die Autofahrer in Norderstedt auf den schnee- und eisfreien Straßen normal vorankommen, sind die Straßen im übrigen Kreisgebiet teilweise nur schwer oder gar nicht mehr passierbar. Starker Schneefall und Ostwind sorgen auf freien Flächen für Schneeverwehungen, die das Autofahren auf vielen Straßen unmöglich machen.

Vor allem die Nebenstraßen im östlichen Kreisgebiet sind größtenteils unpassierbar. Die Ortschaften Wakendorf I, Altengörs, Neuengörs und Söhren sind am Nachmittag von der Außenwelt abgeschnitten und mit dem Pkw nicht mehr erreichbar. Schneeverwehungen haben die Straßen unpassierbar gemacht.

Wegen der besonderen Lage haben die Technische Einsatzleitung und die Segeberger Kreisverwaltung einen Krisenstab gebildet. Die Leitung übernimmt Landrätin Jutta Hartwieg. Sie entscheidet, dass am Montag im gesamten Kreis, einschließlich der Stadt Norderstedt, die Schulen geschlossen bleiben.

Das Technische Hilfswerk, die Rettungsdienste, die Polizei und die Feuerwehr helfen, wo sie können. Sie bergen vor allem liegen gebliebene Pkw oder Lkw. Viele Fahrzeuge allerdings müssen zunächst bleiben, wo sie sind, da die Straßen wegen der bis zu drei Meter hohen Schneeverwehungen auch für die Rettungsfahrzeuge nicht mehr passierbar sind. Zu bedrohlichen Situationen allerdings kommt es nicht. Ähnliche Zustände gab es im Kreis Segeberg zuletzt während der Schneekatastrophe Anfang 1979.

Wegen der starken Schneeverwehungen ist die A 20 zwischen Lübeck und dem Autobahnende bei Bad Segeberg nicht mehr durchgehend passierbar. Die B 206 ist zwischen Bad Segeberg und Stockelsdorf nicht mehr befahrbar. Die Autobahnmeisterei ordnet eine Vollsperrung an. Die Bahnverbindung zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg bleibt bis 10.10 Uhr gesperrt.

Für alle Fragen rund um die Straßenzustände hat der Kreis Segeberg ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist unter Tel. 04551/898 80 auch heute zu erreichen.