Heizung aus! Die Gransten Bluesband kommt. Doch der Name täuscht. Die schwedisch-deutsche Band hat auch Rock 'n' Roll und Hardrock drauf, dass die Hütte bebt, in diesem Fall der “Music Star“ am Harksheider Markt.

Norderstedt. Wolfgang Sedlaschek und die Seinen vom "Music-Werkstatt"-Verein luden einmal mehr zu einem Musikabend ein, in der sich der kleine Raum rasch in eine Sauna verwandelte. Zumal wieder so reichlich Zuhörerinnen und Zuhörer gekommen waren, dass der "Music Star" gut gefüllt war.

In der Atmosphäre zwischen cooler Gelassenheit und rhythmischem Prickeln, das immer mehr zum begeisterten Mitswingen wurde, fühlten sich Bandleader, Bassist und Sänger Marc Gransten, Sänger und Gitarrist Hjalmar Leissner, Percussionist Calle Drugge, alle aus Schweden, und Schlagzeuger Thomas Pioch aus Celle offensichtlich wohl. "Unsere gesamte Musik basiert auf dem Blues - und auf viel Spaß", sagt Gransten, der die Band 2003 in Schweden gründete.

Fröhlich mischen die Vier Blues und Rock mit Funk, Soul und Reggae. Oder mit einer Prise orientalischer Musik, beispielsweise in "Fly Like An Eagle". Raue Stimmen, straighter Sound und eine unbändige Freude an Spiel und Gesang riss das Publikum sofort mit. Wenn Gransten seine Texte aus der Kehle gurgelt, Leissner aus seiner Gitarre in "The Rain" den Steel-Sound rausholt, wenn Drugge seine Congas und Trommeln zum Vibrieren bringt und Pioch sein Schlagzeug dröhnen lässt, fangen die Fans an zu tanzen.

"Je mehr ihr swingt, desto besser werden wir", meinte Gransten denn auch. Der Mann kann nicht nur singen und Bass spielen, sondern auch improvisieren. Als Leissner eine neue Saite aufziehen musste, bot er ein Gesangssolo vom Feinsten, unterstützt von Trommel und Schlagzeug und röhrte den Guilty-Song "I got a whisky from the barkeeper, I got some cocain from a friend, I am so guilty". Tief rollte er den Song mit dem inhaltsschweren, teils eigenen Text aus sich heraus, und färbte ihn mit Sarkasmus. Der Mann spürt und lebt, was er singt. In "Next Door Neighbour" legte Gransten ein herausragendes Solo am Bass hin. Klein, heiß und laut war der Abend im "Music Star". Aber gut!