Gute Vorsätze sind ein Widerspruch in sich. Wer sich und anderen damit vorsätzlich das Leben schwer macht, tut nichts Gutes. Aus Gerichtsreportagen wissen wir: Vorsatz bedeutet rücksichtslose Planung.

Viele Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel sehr eigennützige Dinge vor. Plötzliche Nichtraucher gehen rauchenden Freunden aus dem Weg. In Ehen kriselt es, weil der Mann die Musik auf dem Computer sortiert - auf Kosten der Frau, die ihr Lieblingslied nicht mehr findet. Dann gibt es Menschen, die zum billigeren Telefonanbieter wechseln. Leidtragende sind alle, die für Anrufe bei ihnen jetzt mehr bezahlen. Die Vorsätzlichen ruinieren auch ohne mit der Wimper zu zucken die regionale Wirtschaft, wenn sie den Fitnessstudio-Vertrag kündigen. Oder alle Rechnungen ordentlich abheften und die Arbeitslosigkeit ihres Steuerberaters billigend in Kauf nehmen. Wie gut, dass die meisten guten Vorsätze nie in die Tat umgesetzt werden.