Ihr kennt doch sicher das Märchen von Schneewittchen. Die böse, böse Stiefmutter kann es nicht ertragen, dass das hübsche Schneewittchen sie an Schönheit übertrifft. Also will sie sie umbringen! Mit Gift, das sie in einen Apfel gegeben hat.

Doch Schneewittchen hat Glück im Unglück: Das vergiftete Apfelstückchen bleibt ihr im Halse stecken. Sie überlebt. Hätte sie das Gift geschluckt - oh weh, das wollen wir uns gar nicht erst vorstellen. Wie kann es aber sein, dass eine klitzekleine Menge Gift einen Menschen töten kann? Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Gift-Wissenschaftler, sogenannte Toxikologen. Die haben herausgefunden, dass grundsätzlich alles, was man isst, trinkt oder einatmet zu einem Schaden im Körper führen kann - es ist nur eine Frage der Menge. Der Gelehrte Paracelsus (1493-1541) hat das lateinisch so gesagt: "Dosis sola venenum facit". Übersetzt: Allein die Menge macht das Gift! Ein Beispiel: Die Einnahme von zehn Litern Wasser auf einmal kann für einen Erwachsenen tödlich sein. Manche Gifte können in kleinen Mengen Krankheiten heilen, in großen Mengen töten sie.

Das tödlichste bekannte Gift ist das Botulinumtoxin, welches in verdorbenen Fleisch- und Fischkonserven oder in Käse vorkommen kann. Gifte greifen Organe an, etwa die Leber, die Nieren sowie Gehirn und Nerven. Andere Gifte verhindern, dass unser Körper den eingeatmeten und lebenswichtigen Sauerstoff verarbeiten kann - dann sterben wir.