So stimmungsvoll war das Weihnachtssingen der Garstedter Feuerwehr schon lange nicht mehr. Rund 1000 Menschen kamen in den Wald. Punsch und Musik wärmten die Besucher bei klirrendem Frost.

Norderstedt. Es war so frostig, dass sich die meisten Besucher an ihren Glühwein- oder Teebechern wärmen mussten. Die Bigband der Feuerwehr Garstedt konnte nicht auftreten, weil die Instrumente eingefroren waren: Minus neun Grad Kälte, Schnee auf den Tannenspitzen, leichtes Schneetreiben, und der Weihnachtsmann stapft durch den Wald: So kommt Vorweihnachtsfreude auf. Die rund 1000 Besucher der traditionellen Waldweihnachtsfeuerstunde der Feuerwehr Garstedt genossen die Atmosphäre im Forst Styhagen so sehr wie schon lange nicht mehr.

Es muss ungefähr zehn Jahre her sein, als die Voraussetzungen für eine besinnliche Feierstunde im Wald zuletzt so günstig waren, wie am Sonnabend am Harthagen in Norderstedt. Meistens rieselt keineswegs der Schnee, sondern eher der Regen. "Wir kommen schon seit 20 Jahren hierher", sagte Dietrich Magunia. "Aber so schön wie in diesem Jahr war es nur selten."

Damit hatte er recht. 50 Mitglieder der Feuerwehr hatte sich wieder alle Mühe gegeben, um die Norderstedter in die richtige Vorweihnachtsstimmung zu versetzen. Die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, der Kinderchor der Grundschule Niendorfer Straße, das Parforcehorncorps Norderstedt und die Steenkamp Singers aus Hamburg taten alles, um die Stimmung anzuheizen. Mal besinnliche Weihnachtslieder, dann wieder swingende Songs (wunderschön: "Winterwunderland" zum Mitklatschen), und manchmal durften alle Mitsingen. Zum Abschluss natürlich "Stille Nacht".

Garstedts Pastor Martin Lorenz glänzte wieder mit seinen Plattdeutsch-Kenntnissen: Er trug die Weihnachtsgeschichte vor und las eine Kurzgeschichte von Siegfried Lenz, die Norderstedts Plattdeutsch-Expertin Olga Schuck extra für die Waldweihnacht ins Niederdeutsche übertragen hatte.

Um den Besuchern die Anfahrt zu erleichtern, hatte die Feuerwehr erstmals einen Parkplatz auf einem an den Harthagen angrenzenden Feld ausgewiesen. Das war eine gute Idee, da sich die Verkehrslage deutlich entspannte und alle Besucher der Feierstunde etwa einen gleich langen Anmarschweg hatten. Im Wald war der Fußweg wieder mit Fackeln illuminiert, sodass sich niemand verlaufen konnte. Und wer Glück hatte, konnte auch den Weihnachtsmann abseits des Weges zwischen den Bäumen erkennen.