Die Segeberger “Brötchentaste“ an den Parkautomaten ist Geschichte. Eine Mehrheit aus der SPD, der Freien Wählergemeinschaft BBS und den Grünen hat sich in der Stadtvertretung gegen das 30-minütige Gratis-Parken in der Kreisstadt ausgesprochen.

Bad Segeberg. Ab dem 1. Januar 2010 muss jeder Autofahrer grundsätzlich 50 Cent für jede angefangene Stunde auf einem Parkplatz bezahlen. Die Regelung gilt auch für das Parkhaus am Landratspark, wo das Abstellen des Autos bislang auch in der ersten halben Stunde kostenfrei war. Die "Brötchentaste" ("Parken, um kurz Brötchen zu holen.") wurde 2003 eingeführt und vom damaligen Bürgermeister Hans-Joachim Hampel im Wahlkampf beworben. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann aus Seth nannte die Einrichtung wegweisend im Sinne der "lebendigen Innenstadt".

In der Stadtvertretungs-Sitzung wurde das Gratis-Parken von der CDU- und der FDP-Fraktion dann auch vehement verteidigt. Doch die Gegner ließen von ihrem Vorhaben nicht ab. Bad Segeberg hat ein fünf Millionen Euro schweres Haushaltsdefizit und könne nicht auf die Einnahmen auf den bisher 330 Bezahl-Parkplätzen mit "Brötchentaste" in der Stadt verzichten, so das Hauptargument. CDU und FDP hielten entgegen, dass die Einnahmen durch die Parkgebühren angesichts des Defizits der Stadt zu vernachlässigen seien. Vielmehr sollte Bad Segeberg darüber nachdenken, alle 3200 Parkplätze in der Stadt kostenfrei anzubieten.

Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) gab zu bedenken, dass die Stadt wegen der "Brötchentaste" nicht die volle Sonderbedarfszuweisung vom Land bekäme, weil sie ihre vollen Einkunftsmöglichkeiten nicht ausschöpfe.