Die Stadt Bad Segeberg unterstützt den Türkisch-Islamischen Kulturverein Gül Cami beim Bau eines Gebetshauses beziehungsweise bei der Suche nach einem geeigneten Gebäude für die muslimische Gemeinde.

Bad Segeberg. Da der Kulturverein nicht über entsprechende finanzielle Mittel verfügt und die private Suche nach einem Objekt gescheitert war, hatte man die Stadt um Unterstützung gebeten. "Die Verwaltung hat sich auch schon mehrere Grundstücke und Gebäude, die aus Sicht des Vereins in Betracht kämen, angeschaut", so Bürgermeister Dieter Schönfeld. Anfang kommenden Jahres sollen weitere Gespräche geführt werden. Klar ist, dass es bei den Plänen für die Moschee um einen schlichten Zweckbau und nicht um einen prachtvollen Bau geht.

Grund für die Pläne der Muslime, die nicht nur aus Bad Segeberg, sondern auch aus umliegenden Orten wie Wahlstedt oder Trappenkamp kommen, ist ihre auf über 180 Mitglieder angewachsene Gemeinde. "Längst sind die schon bisher ungeeigneten Räumlichkeiten viel zu klein und in keinster Weise unserer Religionsgemeinschaft angemessen", teilt der Vorstand des Vereins in seinem Schreiben an die Stadt mit. Alle Aktivitäten fänden auf einer Fläche von nur 40 Quadratmetern statt, zu allen Feiertagen sei der Gebetsraum regelmäßig überfüllt, sodass viele Familien nicht teilnehmen könnten und zum Gebet nach Lübeck oder Neumünster fahren müssten. Insgesamt benötige man etwa 425 Quadratmeter, unter anderem auch für ein Jugendzentrum, einen Schulungsraum und die Imamwohnung. Der Gebetsraum für Männer solle 100 Quadratmeter, der für Frauen möglichst 50 Quadratmeter groß sein.

Näheres wollte Enver Ocak, 2. Vorsitzender des Vereins, jedoch noch nicht preisgeben. Er bat um Verständnis, dass man sich zunächst nach Ablauf der muslimischen Feiertage im Verein zusammensetzen wolle, bevor man mit weiteren Details an die Öffentlichkeit gehe. Der Türkisch-Islamische Kulturverein gilt in der Stadt als anerkannt und hat unter anderem auch schon mehrere interreligiöse Veranstaltungen gemeinsam mit der evangelischen Kirche durchgeführt. Auch von der jüdischen Gemeinde wird das Vorhaben unterstützt.