“Falsche Töne sind immer willkommen“, sagte Ulrike May, bevor sie den Rhener Chor und das Publikum in der gut besetzten St.-Petrus-Kirche auf dem Rhen zum Kanon “Magnificat“ anleitete.

Henstedt-Ulzburg. Falsche Töne indes erklangen nicht nur beim "Magnificat" aus dem Publikum. Sondern auch vom Chor. Gleichwohl: Stimmungsvoll war es, das Adventskonzert des Rhener Chores.

Zur Begleitung und vor allem für Solostücke holte sich der Rhener Chor die Unterstützung des Quickborner Flöten-Ensembles "Flöte und Mehr". Unter der Leitung von Melanie Grunert begeisterte das Ensemble mit einem sicher gespielten Concerto IV. von Johann Christian Schickhardt (um 1680 bis 1762), das in die Klangwelt des Barocks entführt. Das Ensemble spielte mit Ruhe und Zuversicht alle fünf Sätze des Werks und bestand auch die langsamen Passagen mit langem Atem.

Dieser Atem ist es, der dem Rhener Chor teilweise ausging. Sehr getragen und gedehnt sang der gemischte Chor Johann Sebastian Bachs "Gloria sei dir gesungen", gut gestützt von den Flöten. Flotter, ohne Finessen, kam "Engel haben Himmelslieder", bevor der Chor sich an Felix Mendelssohns "Denn er hat seinen Engeln befohlen" traute. Zu hoch und dadurch unsicher kamen die Soprane.

Indes: Es kein leichtes Spiel, 40 Laien-Sängerinnen und -Sänger zu kongruentem Gesang zu bringen. Zudem ist es für Laienchöre ohnehin sehr schwierig, Konzerte zu veranstalten, schließlich leisten alle Mitglieder ehrenamtliche Arbeit. Das Programm sollte aber aus Werken bestehen, die der Chor sicher und ausdrucksstark zu Gehör bringen kann.

Nach dem Kanon "Magnificat" von Jaques Berthier sang der Chor "Lord Of The Dance" von Lorenz Maierhofer und bewies gutes Rhythmusgefühl. Bei "It's A Birthday" von Wolfgang Mayrhofer gingen dann aber doch zum Schluss Puste und Konzentration aus. Einen guten Ausklang gestalteten Chor und Flöten-Ensemble mit "In dulcio jubilo" von Dieterich Buxtehude.