Der Anfang ist gemacht. 71 Bramstedter und Bewohner aus Nachbargemeinden haben sich bereit erklärt, den Bau einer Fußgängerbrücke über die vor Kurzem eröffnete Ortsumgehung mitzufinanzieren.

Bad Bramstedt. Sie verpflichteten sich schriftlich, insgesamt 1710 Euro in einen Fonds einzuzahlen, sobald der Bau beginnt.

Wie berichtet, durchschneidet die Umgehungsstraße einen jahrhundertealten Weg zwischen Bad Bramstedt und Fuhlendorf, der von Spaziergängern und Radfahrern genutzt wurde. Bei der Planung für die Umgehung hatte niemand an die Überführung gedacht - auch nicht die Anlieger, als sie sich zu den Plänen äußern konnten. "Keiner hat Einspruch erhoben", sagt Ludwig Reese vom Bürger- und Verkehrsverein.

Der BVV hatte den Fonds ins Leben gerufen und will nun an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) schreiben. Da es sich bei der Umgehung um eine Bundesstraße handele, solle er das Projekt in Angriff nehmen. Mit den Mitteln aus dem Fonds seien die Anwohner gern bereit, dem Bund einen Zuschuss zu zahlen, sagt Reese.

Bislang ist unklar, wie teuer die Brücke den Bund zu stehen kommen würde. Dass ihr Fonds nur einen Bruchteil der Kosten beisteuern kann, weiß auch der BVV. "Mit den 1710 Euro kann man nicht einmal das Fundament schütten", sagt Reese. "Aber die Summe ist ein wichtiges Signal." Er ist erstaunt, dass nicht nur direkt betroffene Anlieger eingezahlt haben, sondern auch Menschen aus südlichen Stadtteilen.

Der BVV will auch weiter für den Fonds sammeln. Anlaufstelle ist das BVV-Servicebüro bei der Firma Druckpunkt am Maienbeeck. "Das Geld wird erst abgebucht, wenn es gebraucht wird", betont Reese.

Über die Brücken der Ortsumgehung diskutieren die Anwohner seit Eröffnung des ersten Bauabschnitts vor wenigen Wochen. Ein paar 100 Meter von dem durchtrennten Weg entfernt steht eine Brücke, die für mehrere 100 000 Euro für einen Landwirt gebaut wurde. Über die Überführung sollte er zu seinen Feldern gelangen. Der Bauer hatte jedoch mehrfach betont, dass er die Brücke nicht brauche.