Hätte die Stadt den Bau am AKN-Tunnel nicht in diesem Jahr vollendet, wären die Zuschüsse des Landes verloren gegangen.

Kaltenkirchen. Schnipp! Und der Holstenplatz ist eröffnet! Nach mehreren Monaten Bauzeit ist gestern der Vorplatz am AKN-Bahnhof in Kaltenkirchen offiziell freigegeben worden. Gemeinsam mit zwei Schülern durchschnitten gestern Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Sünwoldt und der stellvertretende Bürgervorsteher Hans-Jürgen Scheiwe das rote Band, das symbolisch den Platz versperrt hatte. 717 000 Euro hat das Projekt gekostet, das zu zwei Dritteln vom Land und zu einem Drittel von der Stadt finanziert wird. 40 000 Euro steuerte das Immobilienunternehmen Gazit für die Spielfläche bei. Der Konzern aus Israel will das Umfeld rund um den Bahnhof bebauen, hat seine Pläne aber wegen der Wirtschaftskrise auf Eis gelegt und sucht einen finanzstarken Partner. Seit Jahren liegt die Fläche brach.

Den Namen Holstenplatz hatten Bürger nach einem Aufruf aus dem Rathaus vorgeschlagen. Noch wirkt die Fläche kahl und öde. Bleibt zu hoffen, dass die Fläche ihren Charme entwickelt, sobald die Bäume grün sind und Kinder die Spielflächen erobern. Auch der Blickfang - das sogenannte Wassertor - ist noch nicht in Betrieb. Dort soll erst Wasser fließen, sobald die Frostperiode beendet ist. Das vier Meter hohe Tor soll nicht nur den Platz verschönern, sondern erfüllt auch einen praktischen Zweck. Durch die Spitze können die Dieselabgase abziehen, die beim Betrieb der AKN-Triebwagen im Eisenbahntunnel entstehen.

Wie berichtet, hatte sich die Stadtvertretung für den Bau des Vorplatzes entschieden, obwohl bislang völlig unklar ist, wann Gazit sein Bauprojekt in Angriff nimmt. Hätte Kaltenkirchen den Platz nicht in diesem Jahr geschaffen, wären die Zuschüsse des Landes verloren gegangen. Der Kaltenkirchener Bürgermeister: "Ich meine, der Platz kann sich sehen lassen."

Sünwoldt hofft, dass die Fertigstellung des Platzes ein Signal für den Baukonzern bedeutet. "So rufe ich an dieser Stelle die Gazit klar und deutlich auf, sich zu der von ihr geplanten Gestaltungsarbeit neu zu bekennen und den Holstenplatz mit der geplanten Hochbebauung nun endlich zu komplettieren."

In seiner Rede ging der Bürgermeister auch auf Kritik von Kommunalpolitikern ein, die den Zeitpunkt der Eröffnung kritisiert hatten. Bürgervorsteherin Elke Adomeit und andere Stadtvertreter hatten eine Veranstaltung parallel zum Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende gefordert. Stefan Sünwoldt sprach sich jedoch dagegen aus, um konkurrierende Veranstaltungen zu verhindern. Das wäre nicht im Interesse der Kaufleute gewesen.

Mehrere Politiker, darunter Adomeit und FDP-Fraktionschef Eberhard Bohn, kamen nicht zur Eröffnung.