Das Thema Baumschutz war und bleibt ein Aufreger. Wir lassen uns nicht in unsere Gärten hinein regieren, machten die Gegner von örtlichen Baumschutzsatzungen vierlerorts Front. Tenor: Freies Sägen für freie Bürger.

Mit dem Resultat, dass die Politik - wie in Norderstedt - einknickte und die Baumschutzsatzungen wieder einkassierte. Damit wurde leider auch manch Fällaktion bei Nacht und Nebel, manch unfachmännischer Verstümmelung wunderschöner Bäume der Weg bereitet. Der Konflikt um eine Kastanie am Albert-Einstein-Weg zeigt zudem eindrucksvoll, was passiert, wenn es eben keine solche Regulierung gibt. Ein sich immer weiter aufschaukelnder Nachbarschaftsstreit könnte mit einer Baumschutzsatzung im Keim erstickt werden: Die Fachleute der Stadt würden anrücken, aus Expertensicht begutachten - und über Erhalt oder Nicht-Erhalt des Baumes urteilen. Stattdessen landet der Konflikt wahrscheinlich vor Gericht, kostet viel Geld und bindet unnötigerweise Kapazitäten der Justiz. Ein Satz zur Sache, also zum fraglichen Baum: Es braucht kein ausgeprägtes Fachwissen, um zu erkennen, dass diese Kastanie "Ortsbild prägend" ist.