Seine Stimme war rau wie ein Reibeisen. Trotzdem legte Dirigent Jörg Roberts mit dem Frauenchor Norderstedt ein beachtliches Adventskonzert vor und eröffnete damit in der Paul-Gerhardt-Kirche die weihnachtliche Gesangs-Saison.

Norderstedt. Nahezu alle Kirchen der Region präsentieren diesmal eine große Vielfalt an weihnachtlichen Aufführungen, einige wie die Garstedter Christuskirche sogar jeden Adventssonntag.

Der Frauenchor gab das Konzert als Benefizveranstaltung und konnte aufgrund der vollen Kirche 1200 Euro für die Norderstedter Tafel sammeln. Dieses Ergebnis ist auch den drei jungen Gitarristen Hanna Kirsch, Jennifer Kudelka und Julian Grün zu danken, die mit ihrer Gitarrenlehrerin Katharina Hempel von der Musikschule Norderstedt mit Werken für Gitarre solo wie Antonio Vivaldis "Der Winter", Fritz Pilsls "Malaguena facíl" und Grave und Presto von Arcangelo Corelli begeisterten.

Mit 26 Sängerinnen, darunter einige neue und junge Stimmen, trat der Frauenchor an und erhielt für Lieder wie "Das Weihnachtsschiff" und "De Virgin Mary had a Babyboy" viel Beifall. Das bekannte "Kalenderlied" hätte schneller und dichter kommen können. Dafür bestand der Chor aber bestens die Schwierigkeiten der Mehrstimmigkeit und des Kanongesangs in "Vom Himmel hoch". Recht melodiös erklang "Der Heiland ist geboren".

Die Rezitationen in dem gut strukturierten Programm übernahm der Norderstedter Peter Meding, der sich nach seiner Pensionierung als Lehrer zunehmend einen Namen als Chansonsänger und Vorleser macht.

Meding wählte mit Gedichten von Theodor Storm und Joseph von Eichendorff, mit Erzählungen unter anderem von Adalbert Stifter ("Das schönste Fest im Jahr") und James Krüss' "Die Weihnachtsmaus" beliebte Weihnachtsliteratur aus, die er angenehm in der Diktion, unprätenziös und stimmig in der Sprachmelodie rezitierte.