“Über die Kunst kann man ausdrücken, was einen im Innersten bewegt - wenn man die Technik dazu beherrscht“, sagt die Mutter im SOS-Kinderdorf Harksheide und Kunstpädagogin Annette Kahl.

Norderstedt. Drei Kunstprojekte gibt es im Dorf Harksheide, jetzt haben die Kinder erstmals ihre Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie versuchten sich als Maler, Schweißer und Sprayer. "Kunst kommt von Können", sagt Anette Kahl. Deswegen habe sie den Kindern erst ein paar handwerkliche Dinge gezeigt, bevor sie einfach loslegen konnten. Die Gemälde der Mädchen, hergestellt mit Kohle, Kreide und Acrylfarbe, zeigen Kürbisse. Manche abstrakt, andere realistisch. Die Jungen des Kinderdorfes waren in der Schweißer-Gruppe aktiv. Ihre robusten Metallobjekte haben sie aus Schrott hergestellt, in einigen Kunstwerken sind Hufeisen verarbeitet - ein Glückssymbol. Jochen Reinack: "Das Unterbewusstsein schweißt eben mit!" Der Pädagoge arbeitet seit Jahren in einer Kinderdorffamilie mit und hat eine Ausbildung im Metallhandwerk. Im Graffiti-Workshop von Stefanie Wolak, die den Jugendtreff leitet, fertigten die Kinder gesprühte Kunstwerke.

Jörg Kraft, Leiter des Kinderdorfes: "Unsere Kinder haben in ihrem Leben schon viele Rückschläge hinnehmen müssen. Dieses Gefühl, etwas zu können, stolz zu sein auf die eigene Leistung - das möchten wir ihnen gerne wieder beibringen. Kunst ist ein Weg dahin."