Wind beachten!

"Fluglärm: 60.000 Starts und Landungen sind genug!" - Norderstedter Zeitung vom 24. November

Mir scheint gar nicht die Tatsache berücksichtigt zu werden, dass Flugzeuge gegen den Wind starten müssen. Wenn wir uns die Windstatistiken ansehen (z.B. www.windfinder.com ), so kann man schnell erkennen, dass an einem Drittel der Tage im Jahr der Wind aus Richtungen zwischen 0 Grad (Nord) und 180 Grad (Süd) kommt und an den restlichen Tagen aus Richtungen zwischen 180 und 360 Grad.

Entsprechend muss die Bahnnutzung ausfallen: Zweidrittel der Flüge müssen über die die Bahnen 23 (Hamburg-Niendorf) und 33 (Norderstedt) abgewickelt werden, die restlichen Starts und Landungen über die Bahnen 05 (Langenhorn) und 15 (Alsterdorf). Selbstverständlich kann man bei der Festlegung der Bahnbenutzung die Besiedlungsdichte noch mit einkalkulieren bei Windrichtungen, die eine Wahl zulassen, etwa bei Westwind. Ein Flugzeug aus Proporzgründen nach Südost starten zu lassen, wenn der Wind aus der Gegenrichtung weht, ist Unfug.

Michael Döring, Norderstedt

Licht im grauen Alltag

"Heftige Kritik an der Art des Missionierens" - Norderstedter Zeitung vom 23. November

Es berührt mich schon seltsam, dass die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" erst jetzt kritisiert wird, sie wurde schon Anfang bis Mitte der 90er-Jahre ins Leben gerufen. Das sieht nach einem Ablenkungsmanöver aus. Es geht doch in erster Linie um Kinder, die wenig haben. Denen soll ein wenig Licht im grauen Alltag geschenkt werden. Zudem werden Menschen verteufelt, die ein Herz für Kinder haben, die in Armut leben und nichts dazu können.

Ich finde die Kritik von Propst Petersen und Frau von der Heyde nicht gerechtfertigt. Der missionarische Auftrag der Kirchen ist unbestreitbar. Bevor man aber missioniert, muss man Menschen in Not helfen, vor allem Kindern. Außerdem bin ich überzeugt, dass die Kirchen in den Verteilerländern das ganz anders sehen als die Kritiker hier.

Vielleicht sollten die "Bedenkenträger" sich mal fragen, was Jesus heute dazu sagen würde, wenn so viele Kinder auf der ganzen Welt in Armut leben müssen. Ich persönlich werde mich weiter für die Aktion stark machen und auch sicher meine Gemeinde, die Kreuzkirche an der Wiesenstraße in Norderstedt. Wie sagt es doch der Apostel Paulus: Geben ist seliger als nehmen.

Helmut Pingel, Hamburg

Klare Worte

Es ist sehr zu begrüßen, dass die Redaktion der Norderstedter Zeitung der Hilfsaktion "Weihnachten im Schuhkarton" einen großen Stellenwert einräumt, denn es kann nicht genug auf Möglichkeiten der konkreten Hilfe für die Ärmsten der Armen, zumal besonders für Kinder in der Weihnachtszeit, hingewiesen werden. Ich habe mich von der Aktion der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzkirche in Norderstedt begeistern lassen und gerne meinen Beitrag geleistet.

Erstaunt und erschrocken habe ich die Stellungnahmen von Herrn Propst Petersen und Frau von der Heyden in der Norderstedter Zeitung gelesen. Wer solche Hilfsaktion im Sinne der christlichen Nächstenliebe als evangelikal-fundamentalistisch verunglimpft und mit dem theologischen Ansatz seiner Gemeinden schwer vereinbaren kann, der stärkt nicht den Auftrag und die notwendige Zusammenarbeit der christlichen Kirchen. Zum Beispiel die der ökumenischen Evangelischen Allianz.

Sollte die Kritik auch vom Konkurrenzgedanken geleitet sein, dann können sich die Kirchengemeinden, für die der Propst zuständig ist, sicherlich auf anderen Gebieten mehr einladend profilieren. In Zeiten, in denen immer häufiger ein Mangel an Werten und Orientierungen beklagt wird, ist eine derartige Reaktion tatsächlich unchristlich und kontraproduktiv für positive Entwicklungen in unserer Gesellschaft.

Ihnen, Herr Knittermeier, danke ich außerordentlich für Ihre klare Replik. So gewinnt man begeisterte Leser, die sich mit Hilfe der Norderstedter Zeitung eine umfassende und ausgewogene Meinung bilden können.

Heinz Mundt, Norderstedt

Freude am Schenken

Meine Frau und ich haben uns auch an der weltweiten Hilfsaktion "Weihnachten im Schuhkarton" beteiligt. Wir taten das nicht aus missionarischen Gründen - wir sind gar nicht in der Kirche - wir taten es einfach aus Freude am Schenken, zumal unsere Kinder inzwischen erwachsen sind, und Weihnachten ist doch das Fest der Kinder.

Ich finde es schade, wenn jetzt verschiedene Gruppierungen -wie in dem Artikel beschrieben - versuchen, sich auf dem Rücken der Kinder, die in Armut leben müssen, zu profilieren. Zumal eine Aktion wie "weltweit wichteln" ja eher eine Ergänzung und kein Gegensatz zu "Weihnachten im Schuhkarton" wäre.

Für meine Frau und mich ist die Wichtel-Aktion aber ungeeignet. Für mich hätte die Aktion auch eher einen faden Beigeschmack, denn wenn sich Kinder gegenseitig beschenken, könnte leicht der Eindruck entstehen, dass sie nur schenken, um auch etwas zu bekommen.

Und es stellt sich natürlich die Frage: Woher sollen die Ärmsten der Armen etwas nehmen, wenn sie doch selber kaum über die Runden kommen?

Jürgen Jeschke, Nordertstedt

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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