Die Zustände im Bramstedter Seniorenzentrum Donatus beschäftigen jetzt auch die Politik. Das Thema steht am Mittwoch, 2. Dezember, auf der Tagesordnung des Sozialausschusses.

Bad Bramstedt. Ein Mitarbeiter der Heimaufsicht wird berichten, wie es in dem Altenheim aussieht. Der Ausschuss tagt im Schloss, die Sitzung beginnt um 19 Uhr.

Ob auch die Öffentlichkeit erfahren wird, was der Mann von der Kreisverwaltung erzählen wird, ist allerdings noch offen. Bislang ist nicht geklärt, ob dieser Tagesordnungspunkt unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt wird. Die Heimaufsicht hat bisher jede öffentliche Äußerung über das Donatus vermieden und ihr Verhalten mit Datenschutzgrundsätzen gerechtfertigt.

Wie berichtet, klagen Angehörige und Mitarbeiter seit fast einem Jahr über die mangelhafte Pflege und den Personalmangel in dem Altenheim, das mit 300 Plätzen zu den größten in Norddeutschland zählt.

Vor wenigen Monaten hatte die Heimaufsicht einen monatelangen Belegungsstopp angeordnet. Angehörige quartierten inzwischen viele Patienten in anderen Heimen ein. Eine ehemalige Mitarbeiterin hatte in der Norderstether Zeitung die Schließung des Seniorenzentrums gefordert.

"Das ist ein öffentliches Thema und berührt uns", sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach. Zwar seien formal die Heimaufsicht und der Medizinische Dienst der Krankenkassen, aber nicht die Stadt zuständig. Dennoch sei ein Haus wie das Donatus "imageprägend" für die Bad Bramstedt.

Nach der Sitzung werde die Politik entscheiden, wie sie auf die Berichte über die Pflegemängel reagieren werde. Er führe schon länger Gespräche mit dem Heimbeirat und dem Seniorenbeirat über das Donatus, sagte der Bürgermeister.

"Dass ein Grundproblem im Donatus vorhanden ist, ist offenkundig", meint Kütbach. Er bezeichnete es als "unbefriedigend", dass aus Bad Bramstedt bislang kaum Stellungnahmen über die Lage der Bewohner zu hören gewesen seien.