Der schwere Unfall am Sonnabend, 14. November, auf der A 1, bei dem die Norderstedterin Kira Mihms (22) ums Leben kam (wir berichteten), ist Anlass für eine Initiative gegen sogenannte Gaffer.

Norderstedt. Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) und die Rettungsdienste im Norden wollen jetzt gegen Schaulustige an Unfallstellen vorgehen. Der Landesfeuerwehrverband fordert harte Strafen für Gaffer, die sich Unfälle ansehen, ohne zu helfen. Schlie denke über eine "Schocktherapie" nach, bei denen Gaffer sich auf Polizeistationen Fotos von Unfällen und Opfern anschauen. "Vielleicht kapieren sie dann, dass es kein Film, sondern die hässliche brutale Wahrheit ist, bei der es häufig um das Leben von Menschen geht", sagte der Minister.

Der Verkehrsunfall ereignete sich auf der Autobahn 1 bei Reinfeld im Kreis Stormarn: Der 35 Jahre alte Martin L. durchbrach mit seinem BMW die Mittelleitplanke und stieß frontal mit dem roten Ford Ka von Kira Mihms zusammen. Die Schwerverletzte erlag wenige Stunden später in der Lübecker Uniklinik ihren Verletzungen. Wie sich später herausstellte, hatte der Unfallverursacher 1,57 Promille.

Bei dem Unfall waren Einsatzkräfte damit beschäftigt, die eingeklemmte Norderstedterin zu retten, in deren Auto bereits die Flammen hochschlugen. Nach Angaben der Feuerwehr hatten Lkw-Fahrer, mit einem Feuerlöscher an Bord, am Straßenrand gestanden und lediglich zugeschaut, obwohl die Einsatzkräfte diese zur Hilfe aufgefordert hatten.