Die Botschaft war einfach und eingängig: “Wir zahlen eine Super-Dividende, und das Geld ist sicher.“ So brachte sie gestern Christian Kähler, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Volks- und Raiffeisenbanken Elmshorn, Pinneberg, Elbmarsch, Norderstedt und Kaltenkirchen, auf den Punkt.

Norderstedt/Kaltenkirchen. Von der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise sei bei den fünf Genossenschaftsbanken der Region nichts zu spüren, zogen die Vorstandsmitglieder eine rundum positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres. Im Gegenteil: "Wir sind gewachsen in allen Bereichen", freute sich AG-Sprecher Kähler.

So stieg die Bilanzsumme des VR-Banken-Quintetts um 300 Millionen Euro (plus 18 Prozent) auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro. Die Einlagen der Kunden betragen rund 1,5 Milliarden Euro, 94 Millionen Euro mehr (plus sieben Prozent) als noch vor einem Jahr. Und auch die Kredite sind mit knapp über einer Milliarde um 57 Millionen (plus sechs Prozent) höher als Ende 2008. "Eine Kreditklemme gibt es für unsere insgesamt 238 000 Kunden nicht", fasste Kähler zusammen. "Wir sind zurzeit das strahlende Licht am Bankenhimmel."

Das dürften die 46 357 Mitglieder der VR Banken kaum anders sehen, deren Zahl sich ebenfalls erhöht hat, nämlich um 858 Personen (plus zwei Prozent). Denn diese können sich auf eine Dividende zwischen fünf (Kaltenkirchen) und zehn Prozent (Elbmarsch) freuen. Die anderen liegen bei sechs (Elmshorn, Pinneberg) und sieben Prozent (Norderstedt). Von 30 000 (Elbmarsch) bis 700 000 Euro (Pinneberg) werden an die Mitglieder ausgeschüttet.

Warum die VR Banken trotz der Krise einen solchen Schub erleben, erklärte Norderstedts Vorstandsmitglied Reiner Schomacker so: "Das Genossenschaftsmodell, das vor drei Jahren noch langweilig erschien, ist jetzt wieder brandaktuell." Die Menschen wollten ihr Geld in der Krise sicher angelegt wissen und akzeptierten deshalb auch niedrigere Zinssätze. Schomacker ist überzeugt, dass diese Entwicklung noch eine ganze Weile anhält. "Ich glaube, dass unser auf Werte orientiertes Geschäftsmodell bei vielen Leuten vom Bauch in den Kopf gewandert ist."

Das A und O sei die persönliche Beratung durch die 546 Mitarbeiter (plus sieben) in den 42 Geschäftsstellen. Da werde den Kunden nicht "irgendein Produkt wie das Lehman-Zertifikat angedreht, nur weil das weg muss", betonte der Kaltenkirchener Raiffeisenbankchef Jan Fuhlendorf. Zudem würden die Bürger anerkennen, "dass wir ganz ohne staatliche Unterstützung ausgekommen sind", sagte Sönke Hahn (Raiffeisenbank Elbmarsch). Jeder Kunde könne beruhigt sein, dass sein Kredit nicht weiterverkauft wird. "Wir streichen diese Passage ausdrücklich bei jedem Kreditvertrag", sagte Kähler.