Zum Beispiel die Ecke An der Schulkoppel/Am Schulwald, ganz in der Nähe der Grundschule Harksheide-Nord. Eine breite Straßenkreuzung, in der Mitte ein begrüntes Dreieck mit einem Bäumchen.

Norderstedt. Erwachsene, die hier laufen oder mit dem Auto vorbeifahren, fällt vielleicht gar nicht auf, dass es hier zu gefährlichen Situationen im Verkehr kommen kann. Aber die Kinder der Klasse 3c der Grundschule haben genau diese Stelle zur gefährlichsten im ganzen Umfeld ihrer Schule bestimmt. "Die Autos fahren hier immer viel zu schnell!", sagen die Knirpse. Außerdem sei die Sicht für die Kinder sehr schlecht.

Die Welt sieht in 1,30 Meter Höhe eben ganz anders aus als in 1,80 Meter Höhe. Das ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis des Projektes "Der super sichere Schulweg!" von der Arbeitsgemeinschaft Schulwegsicherung. Jedes Jahr erkunden Schüler das Umfeld ihrer Schule und entlarven die aus Kindersicht gefährlichen Stellen im Verkehr. "Es ist immer wieder verblüffend, worauf Kinder achten und was wir Erwachsenen übersehen", sagt Kai Hädicke-Schories, den die Kinder als "Verkehrspolizisten" gut kennen. Henrika Lange, die für die Stadt Beteiligungsprojekte für Kinder- und Jugendliche organisiert, ist von der Mitarbeit der Klasse 3c in Harksheide-Nord begeistert. In vier Gruppen waren die Kinder ausgeschwärmt. Zurück kamen sie mit Dutzenden von Gefahrenstellen. Besonders kritisierten die Kleinen, dass viele Autofahrer bei Rot über Ampeln fahren würden. "Wir haben sogar einen Autofahrer fotografiert, wie er gerade bei Rot fährt", sagt ein Junge. Auch das wilde Parken auf Bürgersteigen macht den Kindern Probleme. Die Autos versperren ihnen die Sicht auf die Straße. Sie forderten, dass mehr Poller aufgestellt werden sollen, damit diese "Parkplätze" blockiert werden. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote bedankte sich bei den Schülern und versprach, die neuralgischen Stellen schnell entschärfen zu lassen. Grote: "Euer Schulweg muss sicher sein."