“Die Kartons sollen zum Segen für die Kinder in Moldawien und für diejenigen werden, die sie gepackt haben“, sagte Sebastian Gräbe, als er die Weihnachtsgeschenke in der Kreuzkirche auf den Weg gen Osten schickte.

Norderstedt. Der Pastorenanwärter gestaltete den Gottesdienst der Freien evangelischen Gemeinde, in dem die festlich verpackten Kartons eine zentrale Rolle spielten. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Norderstedter Kirchengemeinde an der internationalen Hilfsaktion "Weihnachten im Schuhkarton".

Seit Jahren macht die Gemeinde bei der weltweit größten Geschenk-Aktion für Kinder in Not mit. Auch in diesem Jahr haben engagierte Bürger einen Schuhkarton mit Geschenkpapier beklebt und mit Artikeln des täglichen Bedarfs und allem, worüber Kinder sich freuen, gefüllt. Schulsachen wie Hefte, Buntstifte und Lineale, Hygienartikel wie Zahnbürsten und Kämme seien in den Empfängerländern wahre Schätze, sagen die Organisatoren. Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten erfreuen alle Kinderherzen. Mit einem Aufkleber zeigen die Absender an, ob der Inhalt für einen Jungen oder ein Mädchen und für welche Altersgruppe das Päckchen gedacht ist.

Silke Schermoks, Organisatorin der aktuellen Spendenaktion, geht davon aus, dass rund 300 Weihnachts-Kartons die Reise nach Osteuropa und in angrenzende Länder wie die Ukraine antreten werden. "Da die Haspa erstmals eine eigene Sammelstelle eingerichtet hat, werden wir nur noch halb so viele Geschenk-Kartons haben wie sonst", sagt die Organisatorin, die in diesen Tagen noch unterwegs ist, um die letzten Pakete abzuholen.

Von Norderstedt aus legen die Gaben gut 2500 Kilometer bis nach Moldawien zurück. Dort werden die meisten Weihnachtsgeschenke landen und Kindern eine große Freude machen. Wie groß die Not in dem osteuropäischen Land ist, sahen die Gottesdienst-Besucher in einem kurzen Film. Windschiefe Häuser, die von Balken gestützt werden, morastige Wege und Straßen, Wäsche, die auf dürren Ästen trocknet und kinderreiche Familien, die nicht wissen, wie sie Söhne und Töchter satt bekommen sollen. Eine Arbeitslosigkeit von mehr als 60 Prozent und ein Pro-Kopf-Einkommen, das hinter dem von Dschibuti liegt: "Es geht für die meisten nur darum, irgendwie durchzukommen", heißt es im Kommentar. Und dann sehen die Zuschauer, wie die Pakete verteilt werden, wie sich die Kinder über einen Pullover, Schokolade und Stifte freuen - und wie sich dafür bedanken.