Der 31-jährige Küchenchef wollte mal sehen, was die Medienleute aus der Region am Herd so zustande bringen. NZ-Mitarbeiter Hans-Eckart Jaeger gab sein Bestes ...

Norderstedt. Der Maestro ist immer noch nicht müde. Fünf Stunden lang hat Kevin von Holt im Küchenstudio des Baustoffzentrums Plambeck gezeigt, was er kann. Mehr als 150 Gourmetfreunde aus Norderstedt und Umgebung haben sich während dieser Zeit von dem Hamburger Spitzenkoch verwöhnen lassen. Cross gebratener Zander und pochierte Hähnchenbrust mit Dillgurkengemüse waren etwas für Feinschmecker.

Am frühen Abend will Kevin von Holt in kleiner Runde noch einen draufsetzen. "Ich möchte doch mal sehen, ob die Medienleute kochen können", sagt er, bindet sich eine Schürze um und krempelt die Ärmel hoch. "Das wird ein spannendes Kochduell."

Der 31 Jahre alte Küchenchef heftet seine Menükarte "Indian Summer" an einen Küchenschrank. Das Drei-Gänge-Menü verspricht in der Tat ein kulinarischer Hit zu werden: Als Vorspeise Wildkräutersalat mit sautierten Birnen und geschmolzenem Büffel-Mozzarella, als Hauptgang mit Vanille und Chili gebratene Perlhuhnbrust auf gestowtem Spitzkohl und Kartoffelkrapfen, und als Dessert Geeiste Limonen- Frischkäse-Tarte mit Johannisbeer-Espuma und Lemonchip.

Das liest sich verheißungsvoll. Aber wer soll ein solches Spitzendinner zubereiten? "Ihr natürlich", antwortet Kevin von Holt und blickt lächelnd in die Runde. Petra von der "Umschau", Volker vom "Heimatspiegel", Renate vom "Wochenblatt" und die anderen nehmen die Herausforderung gerne an. Ich habe den Auftrag, die Norderstedter Zeitung würdig zu vertreten.

Kevin, stets gut gelaunt, hat alles eingekauft und griffbereit hingelegt. Dann teilt er seine Hobbyhelfer in drei Teams auf, die zuständig sind für Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Irgendwie hat er mitbekommen, dass ich in Stettin geboren bin. "Pommern war für seine Kartoffeln berühmt", sagt er zu mir. "Du bist heute unser Schäler und machst dann die Krapfen." Jeder aus der Runde hat seine feste Aufgabe.

Julia Karsten-Plambeck, die Juniorchefin, macht auch mit. Sie hat viel Spaß, und ihr Vater Horst schaut ihr hin und wieder über die Schulter. "Das deutet ja alles auf einen gelungenen Abend hin", sagt er. Chefkoch Kevin sieht das auch so. Um 20.15 Uhr bittet er zu Tisch. Alle sind zufrieden: Petra hat es der Wildkräutersalat angetan ("Er schmeckt mir wunderbar, so etwas habe ich noch nie gegessen"), und Volker kann es gar nicht fassen, dass ihm im Verein mit den Teamkolleginnen die Nachspeise so gut gelungen ist.

Dann geht's an die Bewertung, schließlich handelt es sich ja um ein Kochduell. Dass das für den Hauptgang verantwortliche Kochtrio knapp gewinnt, wird sicherlich nicht an meinen Kartoffelkrapfen gelegen haben...