Ein toller Rock-Abend im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus.

Henstedt-Ulzburg. Ulzburg - Chuck Berry hätte seine Freude daran gehabt: So ungewöhnlich ist sein "Sweet little Sixteen" wahrscheinlich noch nie gespielt worden. Colin Hodgkinson schrubbte auf der Bassgitarre, machte sie zum führenden Instrument, spielte Soli und Akkorde, sang dazu aus rauer Kehle. Das wiederholte er beim "San Francisco Bay Blues", den er alleine mit seinen Bass begleitete. Das war recht beachtlich und gehörte zweifellos zu den Höhepunkten des Konzertes der Spencer Davis Group vor gut 300 Zuhörern im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus. Henstedt-Ulzburg Marketing hatte die Band bereits zum zweiten Mal engagiert.

Eine exzellente Gruppe handverlesener Solisten spielte hier Blues und Rhythm 'n' Blues. Eddie Hardin saß wie ein Kirchenorganist an seiner Hammondorgel, entlockte ihr allerhand jazzige Töne und sang mit pechschwarzer Stimme, die so gar nicht zu seinem braven Image passt, "Gimme some lovin'", einen der unvergessenen Rockklassiker der Spencer Davis Group. Toll! Miller Anderson an der Gitarre, der Deutsche Steff Porcell an den Drums, Colin Hodgkinson - großartige Musiker. Gitarrist Spencer Davis stand auch auf der Bühne, störte aber nicht. Schließlich ist er der Namensgeber der Band und seine spaßigen Ansagen auf Deutsch machten gute Laune. "Keep on running", "Somebody help me": Diese und andere große Nummern der Spencer Davis Group wurden natürlich gespielt, standen aber nicht im Mittelpunkt des Abends. Diese Band hatte viel mehr zu bieten, als ihre eigenen Klassiker. Ein toller Konzertabend, der noch schöner gewesen wäre, wenn der Soundmixer mehr Fingerspitzengefühl an den Reglern entwickelt hätte und zum Beispiel die Lautstärke etwas heruntergefahren hätte.