Die Tuberkulose ist nach wie vor die bakterielle Infektionskrankheit mit der weltweit höchsten Sterblichkeit.

Borstel. Auch in Deutschland sterben jedes Jahr mehrere Hundert Menschen an der Krankheit, deren Erreger fast immer über die Luft übertragen werden. Aber: Nur fünf bis zehn Prozent derjenigen Personen, die mit dem Erreger infiziert sind, entwickeln eine aktive Tuberkulose.

Sowohl auf der Seite des Krankheitserregers, als auch auf Seiten des infizierten Menschen muss es nach Ansicht der Wissenschaftler daher Faktoren geben, die über Resistenz und Empfänglichkeit gegenüber der lebensgefährlichen Tuberkulose-Erkrankung entscheiden. Auf der Fachtagung im Forschungszentrum Borstel am Freitag, 13. November, stellen hochkarätige Forscher aus England, Dänemark, Italien, Russland, Deutschland und den Niederlanden neue Verfahren vor, die die Diagnose und Prognose-Einschätzung bei Tuberkulosekranken verbessern sollen.

Somit werden Ergebnisse der Grundlagenforschung direkt zur praktischen Bekämpfung der Tuberkulose eingesetzt. Außerdem erwarten die Forscher, dass die Untersuchungen Hinweise ergeben, warum manche infizierte Personen niemals an Tuberkulose erkranken. Dieser Mechanismus könnte dann für die Therapie nützlich sein.

Das Forschungszentrum Borstel koordiniert ein von der Bundesregierung gefördertes bundesweites Netzwerk von Lungen-Fachkliniken, Gesundheitsämtern und Grundlagenforschern, die gemeinsam genetische, epidemiologische und immunologische Untersuchungen an Kontaktpersonen von an Tuberkulose erkrankten Patienten durchführen.