Wieso zieht man ausgerechnet um diese kalte und feuchte Jahreszeit mit einer Laterne von Haus zu Haus? Der Brauch geht auf zwei Männer der Geschichte zurück. Zum einen der Heilige Martin, der nach der Legende einem armen Bettler die Hälfte seines Mantels gab, um diesen vor dem Erfrieren zu bewahren. Nach dieser edlen Geste sollte Martin das Amt des Bischofs bekleiden, woraufhin er sich in einem Gänsestall versteckte, da er sich dieser hohen Aufgabe nicht gewachsen fühlte. Weil die Bauern ihn für einen Gänsedieb hielten, wurde er aus dem Stall vertrieben. Auf seiner Flucht traf er auf die Leute, die ihn zum Bischof machen wollten. Schließlich willigte Martin ein und wurde zum heiligen St. Martin von Tours. Seine Anhänger begleiteten ihn mit einem langen Fackelzug zurück zu seinem Haus.

Die Laternenumzüge gehen allerdings auf den Reformator Martin Luther zurück, der die Bibel übersetzte und so für die Allgemeinheit verständlich machte. Ihm zu Ehren versammelten sich am 10. November, Luthers Geburtstag, zahlreiche Kinder mit selbst gebastelten Papierlaternen, um dieser Leistung ihren Respekt zu zollen.