Die Sprachschluderei geht mir auf die Nerven. Bei Privatradios wird gevotet, Karten für einen Gig gibt es im Ticket-Counter.

Auf der Titelseite einer großen Programmzeitschrift ballen sich die Anglizismen - zum Beispiel Blockbuster, Darling, gecheckt oder downloaden. Es ist ein Graus! Am Flughafen Frankfurt/Main heißt es nicht Fernbahnhof, sondern "Long distance railway station". Besonders arg treiben es die Werber. Bei einer Jeansmarke lautet der Slogan "Live unbottened", auf gut Deutsch: "Sei nicht zugeknöpft, sei frei". Bloß: Richtig übersetzt haben es die Wenigsten. Nur jeder Vierte versteht die Werbeslogans, ergab kürzlich die Kundenbefragung einer Fachagentur. Auch der Spruch "Design Desire" eines Elektrogeräteherstellers verwirrte die Konsumenten. Die korrekte Übersetzung: Gestalte dein Verlangen. Weitere Beispiele gibt es zuhauf. Achten Sie mal drauf! Zum Glück haben einige Unternehmen aus ihren Fehlern gelernt und werben wieder in Deutsch. Wie eine Parfümeriekette. Statt des flächendeckend missverstandenen Slogans "Come in and find out" heißt es jetzt "Macht das Leben schöner". Die Muttersprache kommt wieder. Nicht immer, aber immer öfter.