Henry Hagemann ganz oben auf der Leiter unter dem Dach der Scheune. Vorsichtig blickt der in den Brutkasten und holt mit geübtem Griff ein Käuzchen heraus.

Henstedt-Ulzburg. So kennt man den Henstedt-Ulzburger, der sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz in seiner Heimatgemeinde und der Umgebung einsetzt - kein Weg ist ihm zu mühsam, um den Kreaturen zu helfen. Der langjährige Vorsitzende der Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) wird am 4. Dezember im Ratssaal mit dem Bürgerpreis 2009 der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ausgezeichnet.

Der in Kisdorf geborene Hagemann lebt seit 50 Jahren in Henstedt-Ulzburg, wo er 1975 Mitgründer des Nabu war. Von 1976 bis zum Frühjahr 2009 hat er die Ortsgruppe geleitet und die Arbeit mit immer neuen Projekten vorangetrieben. Sein persönliches Interesse gilt seit vor allem dem Storchen-, Kranich-, Seeadler-, Schleiereulen- und Amphibienschutz. Als Dienstagabend um 21 Uhr Bürgervorsteher Carsten Schäfer mit einem Blumenstrauß vor der Tür stand, war Henry Hagemann überrascht. "Ich wusste nicht, dass ich in die engere Wahl der möglichen Preisträger gekommen war", sagte der 72 Jahre alte Rentner, der gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Umso größer war die Freude bei der Familie Hagemann.

Der langjährige Nabu-Vorsitzende Hagemann hatte sich unter anderem erfolgreich für die Ausweisung der Oberalsterniederung als Naturschutzgebiet eingesetzt. Vom Nabu-Bundesvorstand wurde er für seine vielfältigen Verdienste um den Naturschutz bereits mit der Silbernen Ehrennadel geehrt.