“Ich hab Grippe!“ Das sagen wir recht schnell, wenn wir husten und niesen. Dabei ist eine Erkältung noch ein ganzes Stück von einer schweren Grippe-Erkrankung entfernt. Jährlich sterben weltweit rund anderthalb Millionen Menschen an Grippe.

Ausgelöst wird sie durch die Influenza-Viren. Im 20. Jahrhundert schlugen dieses Viren dreimal schwer zu. Ende des Ersten Weltkrieges (1918/19) forderte die "Spanische Grippe" weltweit 20 bis 50 Millionen Menschenleben. In den Jahren 1957/58 starben an der "Asiatischen Grippe" in den Vereinigten Staaten 70 000 Menschen. Zehn Jahre später kostete die "Hongkong Grippe" weltweit ungefähr 700 000 Personen ihr Leben.

Vor rund 2400 Jahren berichtete Hippokrates, der berühmteste Arzt der Antike, vom Ausbruch einer Epidemie, die Medizinhistoriker heute der Influenza zuordnen. Diese Grippewelle ist somit die erste Influenza-Epidemie, die in den Geschichtsbüchern zu finden ist (412 v. Chr.). Im Jahr 876 bremste eine Krankheit, deren Beschreibung auf Grippe schließen lässt, die Armee Karls des Großen.

Die erste klare Beschreibung einer Grippeepidemie stammt aus dem Jahre 1610. Insgesamt wurden in den letzten 500 Jahren mindestens dreißig Grippepandemien, das heißt ausgedehnte Epidemien, verzeichnet.

Der Namen Influenza stammt übrigens aus Italien. Der Umstand, dass sie vor allem zur kalten Jahreszeit zuschlug, inspirierte die Italiener Mitte des 18. Jahrhunderts zu dem Namen "Influenza di freddo", was übersetzt so viel wie "Einfluss der Kälte" bedeutet.