“Liebe Freunde der gepflegten Abendunterhaltung, die Witzrakete aus Köln ist gezündet!“ Mit diesem vollmundigen Satz springt Comedian Johann König auf die Bühne der “TriBühne“. Und erntet gleich rauschenden Applaus.

Norderstedt. Das Publikum im voll besetzten großen Saal amüsiert sich wahrlich königlich über Johann Königs Ein- und Auslassungen.

Der Mann ist vor allem ein König der Pausen. In denen er auf seinen Zettel starrt und gedehnt "Jo, das ham' wa auch" sagt. Seine Fans lachen schon, wenn er zu dieser Masche auch nur ansetzt. Sie kennen ihn eben, ihren König.

"Nach hinten raus kommen die Highlights, aber dann seid Ihr schon lange nicht mehr da", witzelt der Comedian. Und erntet Lachwellen. Der Laber-King im braunen Cord-Anzug mit safrangelbem Hemd und gestreiftem Schlips will deutsches Spießerleben aufspießen. Doch so richtig bösartig kommt das nicht. Dafür sagt er mit vielen Worten wenig. Auch eine Kunst. Er lamentiert über Gedichtbände zu Weihnachten, über sein Flensburger Publikum, über kleine Betrügereien beim Einkaufen, über "bildungsferne Schichten", Verwandtenbesuche und das Aussterben der Deutschen. Er singt Zweideutigkeiten, reißt Witze wie "Was steht bei einer Putzfrau auf dem Grabstein? Die kehrt nie wieder", lästert über Englisch, spricht Türkendeutsch, bezeichnet sich als "Lingual-Gourmet" und "schallert seiner Freundin eine". Ein nettes Vorbild, dieser Comedian König.