Stadt will die Mini-Bande durch ein steinernes Hochbord ersetzen. Polizei wünscht sich eine Ampelanlage an der unfallträchtigen Stelle.

Norderstedt. Die Einmündung Waldstraße/Ulzburger Straße bleibt ein Problemfall. Die Autos stauen sich weit zurück in die Waldstraße, Abgase belasten die Luft und die Anwohner. Das beklagen Autofahrer und Anwohner, nachdem die Stadt vor einem halben Jahr den Gefahrenpunkt mit einer rot-weißen Mini-Bande entschärft hat. "Die Staus können wir bestätigen, und die Bande hat auch schon zu Unfällen geführt. Autofahrer haben sie beim Abbiegen nicht auf der Rechnung gehabt und sind mit ihrem Anhänger dagegen geknallt", sagt Kai Hädicke-Schories, Verkehrsbeauftragter der Norderstedter Polizei.

Die Barriere verengt zwar den Einmündungsbereich für die Fahrzeuge, schafft aber offenbar deutlich mehr Sicherheit für die Radfahrer: "Seitdem wir die Markierung installiert haben, hat es dort keine Fahrrad-Unfälle mehr gegeben", sagt Baudezernent Thomas Bosse. Er will nun aus dem Provisorium eine feste Einrichtung machen. Die Mini-Bande soll durch ein steinernes Hochbord ersetzt werden.

Die Polizei geht noch einen Schritt weiter. Ganz oben auf der Wunschliste steht eine Ampelanlage: "Damit könnten wir die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer deutlich erhöhen", sagt Hädicke-Schories. Er betont, dass dieses Projekt nur gemeinsam mit den Geschäftsleuten zu realisieren sei, denn: Die Ladenbesitzer müssten Parkplätze opfern, da eine Signalanlage mehr Platz braucht. "Es ist verständlich, dass die Geschäftsleute diesem Vorhaben nicht gerade begeistert gegenüberstehen", sagt der Polizeisprecher.

In der Unfallstatistik tauchte die Einmündung jahrelang als Schwerpunkt auf, immer wieder kollidierten hier Radler mit Autos. Sechs Radfahrer prallten dort im Vorjahr mit Fahrzeugen zusammen und wurden leicht verletzt. "Alle Unfallopfer fuhren mit ihren Rädern auf dem linksseitigen Radweg Richtung Norden. Die Autofahrer, die von der Waldstraße nach rechts in die Ulze einbiegen, haben sie nicht auf der Rechnung, weil sie eigentlich auf der falschen Seite unterwegs sind", sagt Hädicke-Schories.

Die "falsche Seite" ist in diesem Fall aber die richtige, denn: Es gibt an dieser Stelle nur einen Radweg, der in beide Richtungen befahren werden darf. Die rot-weiße Mini-Bande vergrößert den Schutzraum für die Radler, sie können von den Autofahrern besser wahrgenommen werden. Zugleich zwingt das Leitbord die Rechtsabbieger weiter in die Mitte der Waldstraße. Die Folge: Rechts- und Linksabbieger können nicht mehr nebeneinander stehen. Dadurch staut sich der Verkehr in den Spitzenzeiten weit zurück, kritisieren die Anwohner. "Das zeigt sich extrem an den Tagen, wenn die Sparkasse Südholstein bis 18 Uhr geöffnet hat. Die Kunden, die aus Richtung Ulzburger Straße auf den Parkplatz fahren wollen, kommen wegen des Staus auf der Gegenfahrbahn nicht rauf. Das führt zu Rückstaus bis in die Ulzburger Straße", sagt Franz H. Höpcker. Der ehemalige Stadtvertreter fordert die Stadt auf, die Mini-Bande wieder abzubauen und appelliert an Auto- wie Radfahrer, Rücksicht zu nehmen.

Sauer ist auch Maik Sbresny: "Die Bande, an der bereits ein Autofahrer schwer verunglückt ist, ist verkehrstechnischer Kokolores." In seinem Brief an die Stadt kritisiert er nicht nur die Zunahme von Abgasen und Lärm durch die Staus. Die Barriere sei zudem eine Stolperfalle für Fußgänger.