Wenn die Weinkönigin das Weinfest am Schmuggelstieg eröffnet, ist das nur ein Höhepunkt im jährlichen Festprogramm. Auch der Ochsenmarkt und die Flohmärkte locken viele Besucher an die Grenze zwischen Norderstedt und Hamburg. Und die hat in einer Zeit eine wichtige Rolle gespielt, als es Norderstedt noch nicht gab.

Die Straßennamen Schmuggelstieg und Am Ochsenzoll erinnern an den Höhepunkt des Ochsenhandels zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Die Tiere standen auf den saftigen Weiden in Jütland und wurden zum Verkauf auf den Ochsenwegen durch Schleswig-Holstein nach Süden getrieben. Bis zu 50 000 Tiere zottelten jedes Jahr durch die damals noch wenig bewohnten Gebiete.

Der Hauptweg führte über Bad Bramstedt nach Wedel. Viele Ochsentreiber nahmen aber auch den Weg über den Ochsenzoll Richtung Elbe. Mitten über den Weg verlief die Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Bauern mussten für ihre Ochsen und andere Waren Zoll zahlen. Diejenigen, die versuchten, ihre Waren auf Schleichwegen an den Zöllnern vorbeizuschleusen und damit das Gesetz zu umgehen, nannte man Schmuggler. Den Begriff gibt es bis heute.