Falsch geplant

"Norderstedt schafft 40 neue Krippenplätze" - NZ vom 30. September

Mit Erschrecken habe ich feststellen müssen, dass die Norderstedter Kinderbetreuungspolitik kontinuierlich an den Bedürfnissen der Eltern vorbeiplant.

So hieß es beim Neubau des Schülergartens, dass Krippengruppen leider nicht im Konzept berücksichtigt werden könnten, weil ja Norderstedt-Mitte über ausreichend Krippenplätze verfüge. Tut es das? Und wenn ja, wäre es so falsch gewesen, diese Plätze dennoch zu genehmigen, wenn doch sonst die Eltern anderer Stadtteile vor der Alternative stehen, keine qualifizierte Betreuung für ihr Kind zu haben? Ein Kindergarten sollte um die Ecke liegen, aber für Krippenbetreuung nehmen Eltern auch einen weiteren Weg in Kauf. Und da mutet dann doch der Triumph über eine neue Krippengruppe mit einer Betreuungszeit von sage und schreibe bis 14.30 Uhr (!) geradezu lächerlich an.

Ein weiteres Beispiel: Sie gehen davon aus, dass Hortplätze ja mit der Einführung von Ganztagsschulen nicht mehr notwendig wären. Sind Sie sicher? Ich nicht. Denn wer betreut meine Kinder - qualifiziert, weil pädagogisch geschult (!) - von 15 Uhr bis 17.30 Uhr? Wer organisiert interessante Ferienprogramme für zwölf Wochen Schulferien, die sich mit privatem Familienurlaub nicht vollständig auffangen lassen? Ich möchte meine qualifizierte Hortbetreuung nicht missen, denn sie ist mein Garant für eine stabile Entwicklung meiner Kinder!

Kirsten Barnekow, Norderstedt

Buntes Pracht

Arbeit des "Grünamtes"

Heute möchte ich einmal unser "Grünamt" loben. Mit wie viel Mühe und Überlegung wurden all die bunten Blumen, unter anderem in der Rathausallee, am Ende der Harckesheyde, auch auf dem Kreisel am Buchenweg, gepflanzt. Eine besondere Freude sind immer wieder die Korn-, Mohn- und Sonnenblumen an der Ulzburger Straße. Langsam zieht nun der Herbst ein, aber obwohl die Pracht langsam verblüht, leuchtet es noch bunt auf unseren Straßen. Ich freue mich schon auf die Narzissen und Krokusse im Frühjahr.

Irmgard v. Trotha, Norderstedt

Kleinkarierte Kritik

"Sonntagsverkauf - Ein Urteil könnte weitreichende Folgen für alle Orte haben" - NZ vom 23. September

In dem Artikel stellt der Gewerkschaftssekretär, Herr Engel, die Behauptung auf, die Mitarbeiter der Firmen Möbel Hesebeck und Opel Dello in Henstedt-Ulzburg würden am Sonntag zu lange eingesetzt.

Nach Rücksprache mit zahlreichen Mitarbeitern der betroffenen Firmen stellt sich heraus, dass sich diese in keiner Weise überfordert fühlen. Im Gegenteil: Um diese Veranstaltung nicht zu gefährden (die im Übrigen seit 16 Jahren mit großem Erfolg durchgeführt wird und sich allgemeiner Beliebtheit erfreut), wären sie auch in Zukunft bereit, ihren Dienst an einem verkaufsoffenen Sonntag zu verrichten. Das mit Sicherheit auch, weil ihnen bewusst ist, dass derartige Initiativen zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes beitragen. Diesen Aspekt sollte gerade ein Gewerkschaftsvertreter in seiner Stellung berücksichtigen und nicht auf kleinkarierter Einhaltung von Verordnungen bestehen. Damit schafft man mit Sicherheit keine neuen Arbeitsplätze. Ich kann nur hoffen, dass die Gemeindevertreter auch in Zukunft derartige Aktivitäten unterstützen.

Klaus Campmann, Henstedt-Ulzburg

Mehr Sachverstand

Parteiübertritte in Norderstedt

Die Parteiübertritte der vergangenen Monate - der von Herrn Zibell war vielleicht nicht der letzte - signalisieren dem Wähler eine Art Beliebigkeit in der Politik, die oft in Wahlmüdigkeit mündet. Unterstellt man den gewechselten Politikern jedoch Gewissenhaftigkeit und Ernsthaftigkeit in ihrer Arbeit, dann sollte man diese Parteibuchwechsel vielleicht als Chance für die Kommunalpolitik begreifen. Der Bürger will doch für die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins kein unwürdiges parteipolitisches Gezerre, sondern eine Politik, die bürgernah ist und mit Sachverstand geführt wird. Vielleicht wäre es daher eine Überlegung wert, auf kommunaler Ebene den Parteienzwang über Bord zu werfen, alle Stadtvertreter an einen Tisch zu setzen und je nach politischer Fragestellung mit wechselnden Mehrheiten zu entscheiden.

Jochen Kälber, Norderstedt

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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