Die Amateur-Schauspieler erhielten für die Inszenierung des plattdeutschen Stücks aus den 50er-Jahren viel Beifall.

Norderstedt. Das Stück ist eine alte Kamelle, bringt aber immer wieder Spaß. Besonders, wenn es mit so leidenschaftlicher Freude am Klamauk auf die Bühne gebracht wird wie von Tanks Theater. Die Premiere des Bauernschwanks "De Hexenhoff" von Jens Exler im Festsaal am Falkenberg wurde begeistert gefeiert. Theaterchef Norbert Tank hat alle Rollen in diesem Stück um Lug und Trug, Zank und Zauberei passgenau besetzt. Er spielt den Bauern, und das mal wieder mit so viel Liebe zum Theatermachen, dass ihm im Spiel manchmal vor lauter echter Aufregung und gespielter Empörung sichtlich die Luft wegbleibt.

Tank vergisst vor lauter Überschwang den Text, stößt Satzstücke wie heiße Kartoffeln hervor, gestaltet das aber unwillkürlich so natürlich, dass es die Szenen mitreißend dramatisiert. Zudem macht er reichlich - manchmal zu reichlich - Gebrauch von seinem Markenzeichen, der entrüsteten Mimik.

Wer kann neben so einer Rampensau bestehen? Monika Hiesener beispielsweise. Schon lange in Tanks Theater-Team, spielt sie die Haushälterin Magda, ein durchtriebenes, unglücklich verliebtes Frauenzimmer. Monika Hiesener lebt alle Zustände dieser facettenreichen Rolle mit vollem Körpereinsatz aus, kann im Nu von wütend auf angstvoll schalten, von kichernder Verliebtheit zur Hinterlist.

Selten gut spielt Ulrich Stoltenberg. Er gibt dem Charakter des Knechts Karsten nicht nur Derbheit und Bauernschläue, sondern auch Ironie. Sein Glanzstück ist ein Monolog, den er sehr spannend aufbaut.

Sabine Owzarek ist als schwarze Tille das perfekte Hexenweib. Sehr überzeugend rührt sie das Hexengebräu zusammen, fabriziert im schweren alten Topf brodelndes Giftgemisch mit Dampf, eine Glanzleistung der Requisiteure. Fürs Nette und Adrette sorgen Natalie Hiesener als Wiebke und Christian Hartrampf als Dirk. Sie bestechen mit Frische und Spielfreude. Den Bösen gibt Oliver van Bezouwen als Makler Hubertus Zimmerschiet. Er könnte das Fiese des Charakters noch etwas mehr herausarbeiten.

"De Hexenhoff" ist zu sehen am Donnerstag und Freitag, 8. und 9. Oktober, (20 Uhr), Sonnabend, 10. Oktober, (16 und 20 Uhr) und am Sonntag, 11. Oktober, (16 Uhr), im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Karten zu acht, ermäßigt sieben Euro, gibt es im Vorverkauf, unter Tel. 040/30 85 27 53 und an der Abendkasse.