Geschichtsvermittlung auf spannende Art, ohne die Schwere und Dramatik des Geschehens zu verharmlosen und als Unterhaltungsthema zu missbrauchen.

Norderstedt. Das ist Regisseur Barry L. Goldman mit dem Stück "Die Nelson Mandela Story" gelungen. In der "TriBühne" erhielt die Aufführung der Theatergastspiele Kempf frenetischen Beifall - ein guter Start in die neue Theater-Saison.

Autor Gerold Theobalt zeigt in seinem Schauspiel mit Musik das Leben Nelson Mandelas und sein Wirken im ANC auf, der schwarzen Widerstandspartei Südafrikas. Die Musik erleichtert dem Publikum gerade wegen ihrer Folklore-Stimmung den Zugang zum schweren Themenbereich der Apartheid, der Unterdrückung, Folter und Mord. Die Inszenierung verschweigt keine der Grausamkeiten des Apartheid-Regimes in Südafrika, setzt die sich steigernde Brutalität aber sensibel und mit gutem Gespür für nachhaltig wirksames Theater um.

Die Besetzung ist exzellent, besonders Diana M. Müller als Winnie Mandela. Ihre Reaktion auf seelische und körperliche Folter im Gefängnis ist tief berührend, ihre Darstellung der innerlich gebrochenen, äußerlich stolzen Frau bravourös. Ron Williams ist Nelson Mandela, der geschickt die Balance zwischen Mandelas afrikanischen Wurzeln, seinem Privatleben und dem Staatsmann hält. Und singen kann er auch. Ein Hörgenuss Bani Silva Prado an den Trommeln.