Die neue Bank steht mitten im Wald. Unübersehbar und einladend für alle, die im Rantzauer Forst bei der Hamburger Straße in Henstedt-Ulzburg, Ortsteil Süd, spazieren gehen. Keine große Sache, aber dahinter steckt eine Geschichte, die zeigt, wie schwer sich die Behörden bei kleinen Dingen oft tun.

Henstedt-Ulzburg. Eine Bank im Rantzauer Forst - das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Aber so einfach ist das nicht: Der Forst hat eine eigene Forstverwaltung, der Wald liegt auf Quickborner Gebiet, wird aber von den Henstedt-Ulzburgern genutzt. Zum Beispiel hat die Gemeinde hier einen Hundewald eingerichtet: Ein abgezäuntes Waldstück, in dem die Hunde frei herumlaufen können. Außerdem hat hier der Henstedt-Ulzburger Waldkindergarten sein Quartier. Die Idee, im Wald eine neue Bank aufzustellen, weil die alte morsch ist, war schon vor einiger Zeit aufgekommen, scheiterte aber am Gerangel um die Zuständigkeiten.

Nach Ansicht von Bürgermeister Dornquast ist das Forstamt zuständig, wegen des dort im Amt herrschenden chronischen Personalmangels sei jedoch kurzfristig nicht mit der Aufstellung neuer Bänke zu rechnen. Er befürchtet, so gab er während einer Ausschusssitzung zu Protokoll, dass sich die Gemeinde wegen der Anfragen von verschiedenen Gemeindevertretern bei anderen Kommunen in dieser Angelegenheit "lächerlich" mache. Das Thema "Bank" kam während der Sitzungen des Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschusses seit einem Jahr allerdings immer wieder zur Sprache - die Verwaltung war nicht amüsiert.

Die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) ging unbürokratischer zu Werke: Sie fragte bei der Forstverwaltung nach, zahlte 200 Euro aus der eigenen Kasse und kaufte, das ist der Trick, die Bank direkt beim Forstamt. Das Amt hatte nichts dagegen einzuwenden. Das Geld stammt aus dem Etat der WHU-Geburtstagsfeier (20 Jahre). Wer sich jetzt auf die Bank setzt, muss in Kauf nehmen, dass es sich um eine "WHU-Bank" handelt: Ein kleines Metallschild an der Lehne zeugt davon.

Auf Initiative der Wählergemeinschaft hängt jetzt übrigens am Eingang zum Hundewald ein grüner Mülleimer. Auch darum wurde jahrelang in der Gemeinde gerungen, weil sich niemand zuständig fühlte. . .