Die Disponenten der Rettungsleiststelle in Norderstedt stehen immer wieder vor einem Problem: Menschen melden einen Notfall, können aber nicht sagen, wo sie sich befinden.

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Wegen einer akuten Erkrankung oder Verletzung fällt das Sprechen schwer. Oder sie sind ortsunkundig. Seit knapp zwei Jahren sind die Disponenten mit Hilfe moderner Technik in der Lage, den Standort des Anrufers wenigstens annährend anzupeilen. In der Leitstelle, in der alle 112-Notrufe des Kreises ankommen, steht ein kleiner Rechner mit Monitor, der für die Ortung von Handys genutzt wird. Die Norderstedter Disponenten gehören damit bundesweit zu den Vorreitern. Bei Handys mit GPS-Signal funktioniert das System auf den Meter genau. Wird das Telefon über den nächst gelegenen Funkmast angepeilt, funktioniert die Ortung im besten Fall auf 50 Meter genau. Im Durchschnitt müssen die Disponenten einmal pro Monat einen Anrufer anpeilen, sagt Carsten Stümer von der Leitstelle. Übers Internet wählen sich die Norderstedter dann beim Life Service der Hilfsorganisation Björn-Steiger-Stiftung ein, müssen mehrere Codes und die Handy-Nummer des Anrufers eingeben, um den genauen Standort zu bekommen.