22 Männer und Frauen aus dem Kreis Segeberg kandidieren für den Bundestag und den schleswig-holsteinischen Landtag. 205 990 Segeberger und Tangstedter entscheiden darüber, wer künftig in Kiel regiert. Unter den Kandidaten sind Routiniers und Neulinge wie die Norderstedterinnen Katja Rathje-Hoffmann (CDU) und Anette Reinders (Bündnis 90/Die Grünen).

Kreis Segeberg. Die Schleswig-Holsteiner treffen am Sonntag, 27. September, gleich zwei wichtige Entscheidungen: Sie wählen den Bundestag und den schleswig-holsteinischen Landtag. Die Wähler haben jeweils eine Erst- und eine Zweitstimme. Mit der Erststimme wird der Direktkandidat gewählt. Gewählt ist der Bewerber, der in seinem Wahlkreis die meisten Stimmen bekommt. Allein die Zweitstimme für die Partei entscheidet über das Kräfteverhältnis im Parlament.

Entscheidend für den Kreis Segeberg ist der Bundestagswahlkreis 8 (Segeberg/Stormarn-Nord). Hier stellen sich die Bundestagsabgeordneten Franz Thönnes (SPD, 55) und Gero Storjohann (CDU, 51) zur Wahl. 239 980 Wähler werden entscheiden, wer dieNase vorn hat. Doch auch der Verlierer kommt wieder in den Bundestag, beide sind auf der Liste abgesichert. Im Wahlkreis 3, zu dem Bad Bramstedt, die Gemeinden des Amtes Bad Bramstedt-Land sowie der Kreis Steinburg und Teile Dithmarschens gehören, wollen Rolf Koschorrek (CDU, 63) und Jörn Thießen (SPD, 47) das direkte Ticket nach Berlin lösen.

205 990 Bürger aus dem Kreis Segeberg und aus Tangstedt wählen die Landtagsabgeordneten. Dass weniger Wähler bestimmen, wer im Norden regiert, hat folgende Gründe: Zum einen machen bei der Bundestagswahl auch Stormarner ihr Kreuz, zum anderen dürfen auch Deutsche wählen, die im Ausland wohnen. Wer auf dem Stimmzettel für die Landtagswahl seine Kreuze machen will, muss mindestens drei Monate hier leben. In beiden Fällen dürfen alle zwischen 8 und 18 Uhr in die Wahllokale gehen, die mindestens 18 Jahre alt sind.

Fast alle Segeberger wohnen in einem der drei Wahlkreise 31 (Norderstedt und Umgebung), 29 (Segeberg-West) und 30 (Segeberg-Ost). Bei der letzten Wahl im Februar 2005 gewann die CDU diese Wahlkreise direkt. Wilfried Wengler (65, Segeberg-West) und Axel Bernstein (35, Segeberg-Ost) stellen sich wieder zur Wahl, Manfred Ritzek (Norderstedt) tritt aus Altersgründen nicht wieder an. Seine Nachfolgerin will Katja Rathje-Hoffmann (46) werden.

Über die Liste schafften Monika Heinold (Grüne), Astrid Höfs (SPD) und Torsten Geerdts aus dem Kreis Segeberg den Sprung nach Kiel - Monika Heinold, die inzwischen nicht mehr im Landkreis wohnt, hat seitdem kräftig ihr Profil geschärft: Die 50-Jährige ist Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl. Für diese Partei bewirbt sich jetzt die Norderstedter Stadtvertreterin Anette Reinders (53) um einen Sitz im Landtag. Auch FDP-Konkurrent Tobias Claßen (24) sitzt in der Stadtvertretung, für Die Linke tritt Heinz-Michael Kittler (62) an. Die SPD schickt erneut ihren Ortsvorsitzenden Heiner Köncke (53) ins Rennen - er hatte 2005 erst im Endspurt gegen Ritzek verloren.