Raus aus der Isolation, rein in die Gesellschaft - nach diesem Motto betreut die Lebenshilfe Kaltenkirchen seit 40 Jahren Menschen mit Behinderungen.

Kaltenkirchen. Sechs Kinder machten 1969 den Anfang, und dann erweiterte die Organisation regelmäßig ihre Aktivitäten: Seit 25 Jahren besteht die Wohngemeinschaft am Kamper Weg, seit 15 Jahren die heilpädagogische Tagesstätte "Pusteblume". Vor zehn Jahren wandelten die Mitarbeiter den Verein in eine gemeinnützige GmbH und ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen um.

"Das war ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung unserer Arbeit", sagt Hans-Joachim Hecker, unermüdlicher Motor der Einrichtung, die in der Stadt ihren festen Platz hat. Vor fünf Jahren schließlich endete die Expansion vorerst mit dem neuen Zentrum der Lebenshilfe an der von Bodelschwingh-Straße. Inzwischen kümmern sich rund 100 Mitarbeiter um 300 Menschen aller Altersstufen. Und die hatten angesichts der fünf Jubiläen Grund genug, kräftig zu feiern.

"In Kaltenkirchen gehören behinderte Menschen, anders als in anderen Städten und Gemeinden, ganz selbstverständlich zum Straßenbild", sagt Carsten Bruns, seit zehn Jahren Geschäftsführer der Lebenshilfe. Natürlich müssten die Zahlen stimmen, aber: "Nach wie vor stehen bei uns die Menschen im Mittelpunkt."

Beim Festakt am Freitag spielte das Orchester der schleswig-holsteinischen Landespolizei, Swing- und Soulsängerin Selina Kiosz aus Kiel überzeugte die 250 Gäste mit ihrer rauchigen Stimme. Und Storjan Rayer, Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Landesverbandes der Lebenshilfe, überbrachte die Glückwünsche der Dachorganisation.

Am Sonnabend gab es ein buntes Programm in den Einrichtungen. Nicht nur die Kinder absolvierten den Spiel- und Geschicklichkeits-Parcours. Auch ältere Bewohner der Wohngemeinschaft versuchten, eine vorgegebene Menge Wasser in ein Gefäß zu füllen, beim Sackhüpfen nicht zu straucheln oder möglichst viele Dosen mit dem Ball abzuräumen. Ein Zauberer zeigte seine Tricks, Jungen und Mädchen absolvierten eine Tour auf dem Rücken der Ponys. Diejenigen, die sich nicht auf die Vierbeiner trauten, ließen sich in einer Kutsche chauffieren.

Die Musik kam von den Hardbreakers - die Band der Segeberger Wohn- und Werkstätten heizte den Besuchern kräftig ein. Stärken konnten sie sich mit Wurst und Fleisch vom Grill, Kaffee und Kuchen. Mit einem Blick in den blauen Abendhimmel endete das Jubiläumsfest.