Das Norderstedter Amateur-Theater schickte eines seiner ältesten Mitglieder wieder auf die Bühne - mit Erfolg.

Norderstedt. Er hat es immer noch drauf! Herbert Paschen ist ein Gewinn für das Ensemble des Norderstedter Amateur-Theaters (NAT) und mischte die Bühnengesellschaft bei der Premiere zum Luststück "Pension Sünnschien" im Festsaal am Falkenberg kräftig auf. Der 74-Jährige Norderstedter ist ein alter Theaterhase und seit 1961 Mitglied des NAT. Nach seinem Ausstieg aus der Politik fand der ehemalige Norderstedter Stadtvertreter wieder zur richtigen Lustspielbühne zurück.

Seine Rolle als alternder Pensionsgast Kurt Borasch in "Pension Sünnschien" bietet Paschen hervorragenden Stoff, sein Talent zur Komik auszuspielen. Kurz und trocken kommen seine Pointen, beredt und voller Spielleidenschaft seine Mimik. Um diese Chance, sich auf der Bühne so richtig komödiantisch ausleben zu dürfen, könnten ihn einige Parteifreunde (CDU) im Parkett beneidet haben. Auf jeden Fall spendeten sie Herbert Paschen für sein gelungenes Bühnen-Comeback herzlichen Applaus.

Der galt dem gesamten Ensemble, die das mit satirischem Hintersinn gewürzte Stück von Karl Wittlinger mit gutem Gespür für Ironie auf die Bretter brachten.

Vor allem Gitta Riken begeisterte. Sie ist Elfriede und kommt direkt aus dem Knast. Sie bringt mit gut dosierter Derbheit Tempo ins Spiel, verblüfft mit losem Mundwerk und breiter Aussprache und nutzt jedes Klischee, um Elfriede als bodenständige Frau darzustellen, die dem raffgierigen Wirtspaar mit Chuzpe die Grenzen der Unterdrückung alternder Menschen aufzeigt.

Das Wirtspaar sind Arne Wermke als "Wilder Otto", eine Rolle, in der Wermke seine Vorliebe für Polter-Auftritte austoben kann. Regisseurin Angy Wermke, seine Ehefrau im richtigen Leben, hat alle Rollen typgenau besetzt.

Christiane Windberg ist Ottos Bühnen-Ehefrau. Ihr Spiel ist zurückhaltend. Doch sie überzeugt auch mit resoluten Szenen. Ihr Talent zur trockenen Komik zeigt Irene Höper als Henriette Borasch, während Veronika Knebel als geziert spielende Bella von Tadler Beifall erhält. Köstlich, wie sie auf Alt getrimmt (Maske Marina Mello) über die Bühne tippelt. Artur Albers überzeugt als affektierter René Meier-Raffael. Die Rolle wird alternierend von Rolf Gravemeyer gespielt.

Aufführungen: Sonnabend, 5., 16 und 20 Uhr, Sonntag, 6., 18 Uhr, Donnerstag und Freitag, 10. und 11., 20 Uhr, Sonnabend, 12., 16 und 20 Uhr, und Sonntag, 13. September, 18 Uhr, im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Am Sonntag, 20. September, 16 Uhr, im Schulforum an der Maurespasstraße in Henstedt-Ulzburg. Karten zu 5, 6 und 7 Euro gibt es unter Tel. 040/51 32 23 85, unter schmidt-heike-nat@t-online.de und an der Abendkasse.