Weil Struppi und Co. stören, machen viele Besitzer kurzen Prozess. Tierschützerin Katrin Witthöft ist empört.

Kreis Segeberg. Sommerzeit ist für Tiere leider häufig genug Leidenszeit: In der Ferienzeit werden Hunde, Katzen, Hamster und Co. von ihren Besitzern ausgesetzt, weil sie in Sachen Urlaub im Weg sind... Auch die freiwillig Engagierten aus den Reihen des Tierschutzvereins Westerwohld mussten zuletzt wiederholt "herrenlose" Tiere abholen und ins Tierheim Henstedt-Ulzburg bringen, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einfach ohne Rücksicht "entsorgt" worden waren.

"Das Aussetzen von Tieren ist strafbar!", betonte jetzt abermals Katrin Witthöft, 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins Westerwohld. Ein solcher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz kann mit einer Geldbuße von bis zu 25 000 Euro geahndet werden.

Wer kennt diesen Hund? Unter diesem Motto versuchen die Tierschützer unter anderem die Besitzer einer Hündin zu ermitteln, die am 19. August in Kaltenkirchen gefunden worden ist. Der Schäferhund-Mischling war zu allem Überfluss läufig. "Ich bin total empört über eine solche Tat des Halters", sagt Katrin Witthöft. "Die Tierbesitzer sollen sich gefälligst rechtzeitig vor den Ferien um einen Platz in einer Tierpension kümmern - oder aber die Tiere im Notfall bei uns im Tierheim abgeben."

Ebenfalls angebunden gefunden wurde in dieser Woche ein etwa einjähriger Boxerrüde - und zwar an einem Baum am Mühlenweg (gegenüber der Hausnummer 119) in Norderstedt. Ein Fahrradfahrer war aufmerksam geworden, weil das völlig verängstigte Tier dauernd bellte.

"Die Tiere wären elend gestorben, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden worden wären", sagt Katrin Witthöft über zwei Katzen, die am 15. August in einem Park am Lütjenmoor in Norderstedt entdeckt wurden. Die beiden weiblichen Tiere lagen in einem Karton eingesperrt.

Hinweise zu allen Fundtieren nimmt der Tierschutzverein unter der Rufnummer 04193/918 33 und unter der Hotline 0163/927 82 78 entgegen. Die Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt.

Aus dem Nachbarkreis Stormarn war erst kürzlich berichtet worden, dass dort in den vergangenen Wochen bereits annähernd 70 Tiere ausgesetzt worden sind.