Beide unsozial

"Aus dem Lieberalen Hans-Joachim Zibell wird ein Sozialdemokrat" - NZ vom 22./23. August

Frau Krogmann spricht von "Wohltaten" für Hartz-IV Empfänger. Welche Wohltaten sind den damit wohl gemeint? Ihr Parteikollege Westerwelle sagt ganz offen, dass die Regelsätze um 30 Prozent gekürzt werden sollten. Dabei vergisst man offensichtlich, dass die Leistungen für den Lebensunterhalt der Hartz-IV Empfänger sich an den Preisen von 1998 orientieren. Die FDP will Arbeitsplätze schaffen - welche? Im Moment werden massiv Arbeitsplätze abgebaut - Jungheinrich will in Norderstedt gerade 170 Stellen streichen. Ob Liberal oder Sozial, beide Parteien sind unsozial.

Lieselotte Schulz, Norderstedt

Unmoralisch

Es ist gerade mal ein Vierteljahr her, dass der SPD-Ortsvorsitzende beim Übertritt einer Genossin vehement die Rückgabe ihres Mandates forderte. Von Unverfrorenheit und unverantwortlichem Umgang mit dem Mandat war die Rede und natürlich von Moral.

Nun hat dieselbe Partei einen Überläufer von der FDP samt Mandat mit offenen Armen aufgenommen. Die SPD freut sich, ist in der NZ zu lesen, und die einstige Moral gilt nun plötzlich nicht mehr.

Für wie vergesslich, vertrottelt oder dumm halten diese Politiker eigentlich ihre Wähler? Oh, wenn Du doch geschwiegen hättest! Nach all dem Hin und Her wäre eine Neuwahl der Stadtvertretung fällig, und am besten auch ein Neuanfang mit neuen, unverbrauchten und unverfilzten Politikern/innen.

Bruno Lorenzen, Norderstedt

Der richtige Weg

"Neue Heizkraftwerke liefern umweltfreundliche Energie" - NZ vom 20. August

Meinen Glückwunsch an die Stadtwerke! Genau das ist der richtige Weg, den Kommunen gehen müssen. Viele dezentrale regional orientierte Energieversorger sind besser als wenige oligopolistisch agierende und kartellrechtlich kaum greifbare große Energieverkäufer.

Auf den Strom aus der Sahara können wir noch lange warten, dann lieber noch ein Blockheizkraftwerk. Wünschenswert wäre allerdings noch eine Erweiterung des regenerativen Energiemix, z.B. durch komplette Nutzung geeigneter kommunaler Dachflächen durch Fotovoltaikzellen, deren Preise derzeit stark gesunken sind.

Jochen Kälber, Norderstedt

Extrawurst

"Kandidaten für den Seniorenbeirat gesucht" - NZ vom 21. August

Mir will nicht einleuchten, wieso sich die stetig wachsende Zahl rüstiger Rentner nicht durch ihre gleichzeitig wachsende Mitarbeit in den Parteien und Kandidatur, z.B. für die Norderstedter Stadtvertretung, für entsprechende Interessenvertretung der Senioren einsetzen kann. Wieso vertritt mich zusätzlich ein Seniorenbeirat (bin Jahrgang 1940) mit Antragsrecht in den Fachausschüssen und in der Stadtvertretung neben meinem im Vorjahr gewählten Stadtvertreter? Diese "Extrawurst" für die Senioren erscheint mir eher wie eine subtile Art der Diskriminierung. Warum nicht auch Beiräte für Behinderte, Migranten oder KFZ-Meister?

Ulla Lange, Norderstedt

Genervte Anwohner

"Meincke hat Aufkleber für genervte Autofahrer" - NZ vom 21. August

Gute Idee, das mit den Aufklebern. Fehlen nur noch Schilder für die genervten Anwohner, die nun die zusätzlichen Massen des umgeleiteten Verkehrs ertragen müssen, zum Beispiel in der Ochsenzoller Straße. Wohnen in Norderstedt macht im Moment wirklich keinen Spaß.

S. Lueer, Norderstedt

Strafe zu hart

"Ein Knöllchen am Hochzeitstag" - NZ vom 10. August

Mein Erlebnis und der entsprechende Ärger über die "lieben Politessen": Ich war in Eile, wollte im Blumenhaus Ellerbrock in der Kirchenstraße nur einen Blumentopf kaufen. Vor dem Geschäft gab es keinen Parkplatz mehr, so stellte ich mein Auto gegenüber vor dem Friedhof ab - da ich gleich weiter wollte, in Richtung Friedrichsgaber Weg. Ich war höchstens fünf bis sieben Minuten im Laden, fand aber eine Verwarnung über 15 Euro unter dem Scheibenwischer vor. Da hätte man sich bei etwas gutem Willen denken können, dass ich dort nicht stundenlang stehen bleibe. Weder habe ich den ruhenden noch den fließenden Verkehr irgendwie behindert, nur die Richtung stimmte nicht. Ich konnte auch weder beim Ankommen noch beim Abfahren eine der Damen entdecken - sie müssen schon hinter einem Busch des Friedhofs Tarnung gesucht haben. Dieses Erlebnis ließ mich daran zweifeln, dass Verwarnungen nur gegen grobes Fehlverhalten ausgeschrieben werden. Täglich erlebe ich ungeahndete Vorkommnisse, wie Überholen im Überholverbot, Parken in der zweiten Reihe, Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Gisela Wittkowski, Norderstedt

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