Nach den schweren Badeunfällen in Kaltenkirchen und anderen Orten Schleswig-Holsteins appelliert die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG):

Kreis Segeberg. "Auf der Suche nach Abkühlung nicht die Vernunft ausschalten!" Kai Jacobsen vom DLRG-Landesverband sagte, bei Hitze werde zunehmend auch abseits offizieller oder bewachter Badestellen gebadet. "Gern auch in den Abendstunden nach einem Grillabend am Baggersee - immer wieder auch unter Alkoholeinfluss."

Wie berichtet, war am 15. August ein Mann in einem Baggersee in Kaltenkirchen ertrunken. Eine Zunahme tödlicher Badeunfälle sei jedoch landesweit nicht erkennbar, sagte Jacobsen. Er mahnte dennoch zur Vorsicht. Der Rettungsschwimmer warnt davor, allein ohne Begleitung baden zu gehen. Insgesamt beobachte die DLRG bei Kindern wie Erwachsenen eine starke Abnahme der Schwimmfähigkeit. Dies sei sowohl auf die wachsende Zahl an Spaßbädern zurückzuführen, in denen man nur noch planschen gehe, und auf eine zurückgehende Bereitschaft zum Schwimmunterricht.

Nord- und Ostsee und viele Binnengewässer seien jedoch keine Planschbecken: "Die Leute überschätzen ihre Fähigkeiten und Kräfte und unterschätzen Einflüsse wie Kälte, Wellen, Strömungen, Untiefen oder Wasserpflanzen", sagt Jacobsen. Hinzu komme die Unvernunft, Badeverbote und Warnungen zu ignorieren. Die DLRG in Schleswig-Holstein musste in diesem Sommer bereits mehr als 50 Personen aus Wassernot retten.